Projekt Via Alpina

Normalerweise verbringe ich ja meine Sommerferien was weiss ich wo auf der Welt. Doch in diesem Jahr wird das anders sein. Ich bin reisemüde, mag nicht mehr die Koffer packen um ans andere Ende der Welt zu fliegen. 

Und dann ist da halt auch noch das mit den Ferien... In diesem Sommer werde ich zum ersten Mal in meinem Leben nicht 5 Wochen Sommerferien haben. Die Freizeit wird sich in diesem Jahr auf maximal 10 Tage beschränken.

Also brauche ich ein Ferienprogramm in der Nähe - und da stiess ich bei meinen Recherchen auf die  Via Alpina



Diese besteht aus insgesamt 19 Etappen, von Vaduz bis nach Montreux. Natürlich will ich diese nicht alle machen, sondern mich auf die Königsetappen durchs Berner Oberland beschränken:
Von Meiringen soll es jeden Tag über einen Passübergang gehen, 10 000 Höhenmeter und ca. 135km insgesamt, bis ich schliesslich am 7. Tag in Gstaad eintreffen sollte. 

Jawoll, das sollte es werden! Die Vorbereitungen können beginnen.




Vorbereitungen


Aber natürlich brauchte es vorerst einmal Training, damit mich dann die Beine auch wirklich soweit tragen würden. Ich nahm mir vor, von April bis zur grossen Tour im Juli jedes Wochenende eine zu Trainingszwecken eine Wanderung zu unternehmen.

Mehr dazu in den Posts von April bis Juni 2012.

Weiter besorgte ich mir das Buch von Wanderland Schweiz und druckte von Schweizmobil.ch die benötigten Kartenausschnitte aus. 

Und dann war es so weit. Der Juli war da und ich wartete noch auf das entsprechende Wetter. Geduld war gefragt, aber siehe da: Der Wetterbericht meldete doch ein paar Tage schönes Sommerwetter, so dass ich die Tour für den 22. bis 28. Juli plante. 

Sofort ging's ans Telefonieren für die Unterkünfte. Ich wollte mich nicht darauf einlassen, nach 8 oder mehr Stunden wandern noch ein Bett für die Nacht suchen zu müssen. 

Ich entschloss mich schliesslich für folgende Unterkünfte:


  • Grindelwald: Gästezimmer Guggenhubel (Bed&Breakfast), Guggenweg 19, CH-3818 Grindelwald, Tel. +41 33 853 05 42, CHF 70.- inkl. Frühstück
  • Lauterbrunnen: Hotel Steinbock, CH-3822 Lauterbrunnen, Tel. +41 33 855 12 31, CHF 95.- inkl. Frühstück
  • Griesalp: Hotel Golderli, Griesalp Gorneren, CH-3723 Kiental, Tel. +41 33 676 21 92, CHF 120.- inkl. Halbpension 
       ACHTUNG: Das Hotel Golderli gab mein Zimmer trotz Reservation weiter! Also zog ich um:
  • Griesalp: Naturfreundehaus Gorneren, Gorneren 40, CH-3723 Kiental, Tel. +41 33 676 11 40, CHF 65.- inkl. Halbpension
  • Kandersteg: Hotel Des Alpes, Ïnnere Hauptstrasse, CH-3718 Kandersteg, Tel. +41 33 675 11 12, CHF 69.- inkl. Halbpension

  • Adelboden: Hotel Kreuz, Dorfstrasse 26, CH-3715 Adelboden, Tel. +41 33 673 21 21, CHF 85.- inkl. Halbpension

  • Lenk: Sporthotel Wildstrubel, Lenkstrasse 8, CH-3775 Lenk im Simmental, Tel. + 41 33 736 31 11, CHF 85.- inkl. Halbpension



Und nun geht es noch ans Packen. So wenig wie möglich und doch genug, damit nichts fehlt. Warme Kleidung brauche ich sicher am ersten Tag, da auf 2000 müM gerade mal 4 Grad gemeldet werden. Danach soll es wärmer werden.

Der Rucksack wiegt rund 10kg ohne Proviant. Aber die Verpflegung sowie Getränke kann ich ja jeden Tag neu besorgen. Das ist eine grosse Erleichterung.
Man gönnt sich ja sonst nichts






Und dann entschied ich mich auch noch zu ein wenig Luxus...






Und nun bin ich ausgerüstet und vorbereitet. Das Abenteuer kann beginnen!





Rückblick

Die Wanderung über die Via Alpina hat mich sehr geprägt. Stundenlang war ich ganz alleine unterwegs. Ich hatte Zeit über Vieles nachzudenken. Maches sehe ich seither anderes. 
Ich bin voll mit Eindrücken - wie schön doch die Gegend so nahe von zu Hause ist. Ich hatte wunderbare Erlebnisse und ich musste auch an meine Grenzen gehen. Einfach weiter zu gehen, wenn ich bereits am Anschlag lief, war reine Kopfsache. Ans Aufgeben habe ich nicht eine Sekunde gedacht. 

Und so kam ich tatsächlich nach 44 Stunden reiner Wanderzeit, 10 000 Höhenmetern, 150 km und mit 0 Blasen an den Füssen in Gstaad an. Das Gefühl war riesig und die Emotionen überwältigten mich dort. Gerne werde ich an diese Ferien zurückdenken. Und ich würde das gleiche Projekt wieder machen. 
Es muss ja nicht immer in der Ferne sein, denn das Schöne liegt so nah!








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