Freitag, 29. Juli 2016

Rotsteinpass - Lisengrat - Säntis

Hütte auf dem Rotsteinpass
Heute gibt es noch einmal einen Ausflug nach dem Motto "Zugfahrt mit etwas wandern". Wobei "etwas wandern" immerhin 1300 Höhenmeter beinhalten wird. 
Meine Reise führt mich für einmal in eine ganz andere Gegend der Schweiz. Via Zürich und Buchs fahre ich nach Wildhaus. Von dort aus nehme ich die solarbetriebene kleine Gondelbahn nach Gamplüt, wobei ich die 250 Höhemeter, welche die Bahn zurücklegt inkl. der Wartezeit zu Fuss wohl fast gleich schnell zurückgelegt hätte, denn die Bahn fährt immer erst, wenn die beiden Gondeln à 6 Personen voll sind. Das steht aber nirgends so deklariert.
Nach der schier endlosen Anreise kann ich um kurz nach 11 Uhr endlich loswandern. 


Eckdaten:
Startpunkt: Gamplüt Bergstation, 1354 müM
Endpunkt: Säntis Gipfel, 2501 müM

Route:
Gamplüt - Langenbüel - Schafboden - Rotsteinpass - Lisengrat - Chalbersäntis -
Säntis (2501 müM)

Wanderzeiten:
Gamplüt - Schafboden: 65 min
Schafboden - Rotsteinpass: 40 min
Rotsteinpass - Säntis: 60 min

Total: 2h 45min - bei sehr forschem Tempo!

Weg:
Bis Rotsteinpass T2.
Ab Rotsteinpass über den Lisengrat zum Chalbersäntis T3, teils exponiert aber sehr gut mit Drahtseilen gesichert. Es Bedarf Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Nur für erfahrene Wanderer zu empfehlen.
Gesamter Weg sehr gut unterhalten und gut signalisiert.

Wegbeschreibung:

Das Tagesziel Säntis
Ab Gamplüt folge ich zunächst der Fahrstrasse über eine Weide in Richtung Thurwies. Obwohl ich die Alp Thurwies links unter mit lasse, gehen auf dem Weg durch den Wald wertvolle 100 Höhenmeter verloren. Im Wald ist der Weg pflotschig und Aussicht gibt es auch keine. Zum Glück kann ich den Wald nach 25min hinter mir lassen und es kommt nun offenes Gelände. Das Tagesziel Säntis zeigt sich bereits in scheinbar greifbarer Nähe - allerdings gibt es noch 1300 Höhenmeter zu überwinden. 

Der Weg steigt nun ziemlich steil erneut über einen Fahrweg an. Bald zweigt ein weiss-rot-weiss markierter Bergweg in die Wiese ab und schlängelt sich hoch zur Alp Längenbühl. Die ersten 200 Höhenmeter sind geschafft!
Es geht weiter in mehr oder weniger engen Kehren hoch zum Schafboden. Dort gibt es eine kleine Alpwirtschaft, die ich aber nicht besuche. Ich gehe sofort weiter - bin grad gut im Flow und der Aufstieg fällt mir leicht. 

Wie einen Rampe führt der Weg dem Rotsteinpass entgegen. Ich finde einen guten Rhythmus, und nach ca. 1h 45min erreiche ich den Rotsteinpass. Hier gibt es eine hübsche Hütte mit einer Terrasse. Es scheint zwar die Sonne, aber der Wind bläst stark und kalt.

Ich marschiere weiter, nun auf den exponierten Lisengrat zu. Etwas entfernt sehe ich einen Felskopf, an dessen Seite sich markant im Zickzack ein Weg hochwindet. Es sind auch viele Leute zu erkennen. Ich frage mich, ob man dort zwingend hoch muss, oder ob es sich um einen Aussichtspunkt handelt, der umgangen werden kann. Bald darauf weiss ich es: Man muss dort rauf! Der Weg ist steil, wie Treppen in den Fels gehauen und ebenso wie die beiderseits abschüssigen Gratpassagen gut mit Drahtseilen gesichert. Dennoch eignet sich dieser Weg nur für berggewohnte Menschen - was offenbar nicht alle anwesenden vorher wussten. Für mich ist die Begehung des Grates attraktiv, jedoch bin ich inzwischen seit fast 2.5h ohne Pause unterwegs und die Kräfte schwinden langsam aber sicher zu Gunsten der Unterzuckerung. Eine Pause kommt aber nicht mehr in Frage, das ich sonst um wenige Minuten die Bahn verpassen und somit eine ganze Stunde verlieren würde. Noch dazu geht immer noch der giftige Wind, der auch nicht zum Verweilen einlädt. 

Exponierter Weg über den Lisengrat
Ich steige noch über ein paar kurze, exponierte Abstiege und Gegenanstiege. Es kommen mir viele nicht wirklich bergtaugliche Touristen entgegen. Das grenzt an gefährlich, wenn die hier weitergehen...  Schliesslich erreiche ich nach 2h 45min den Gipfel vom Säntis. Leider hat es entgegen den Vorhersagen rundherum Wolken. Sie sind nicht dicht, aber verhindern jegliche Fernsicht. Sehr schade!

Pünktlich zur Abfahrt der Gindelbahn erreiche ihc die Bergstation und fahre mit der Bahn auf die Schwägalp. 

Fazit:
Die Wanderung zum Säntis ist absolut lohnenswert. Gerade der Lisengrat ist für gewohnte Berggänger sehr attraktiv. 
Für die Fahrt mit der Gondelbahn Gamplüt gibt es keinen eigentlichen Fahrplan. Das kann einen gut durchdachten Zeitplan ziemlich durcheinander bringen. 

Mehr zu dieser Tour auf GPSies.com






Keine Kommentare: