Samstag, 30. Juli 2016

Mittagslunch auf dem Sparrhorn


Idyllisch: Lügasee knapp oberhalb der Belalp
Zum zweiten Mal in dieser Woche starte ich einen Versuch für die Wanderung aufs Sparrhorn oberhalb der Belalp. Beim letzten Versuch hingen die Wolken aber derart am Gipfel, dass ich dann auf der Wanderautobahn zur Hängebrücke landete.
Heute sollte das Wetter und somit auch die Aussicht bis in den Nachmittag hinein halten. 
Leider produzierte der Zug wieder einmal 15min Verpätung, aber das Postauto nach Blatten wartete den Anschluss in Brig ab. 
So bin ich um 10:15 auf der Belalp und habe als Tagesziel das um ca. 930 Höhenmeter höher gelegene Sparrhorn im Blick. Zwar würde die Sesselbahn Hohbiel mich bis auf ca. 1h an den Gipfel heranbringen, das kommt jedoch für mich nicht in Frage. 
Also geht es direkt von der Belalp her los.


Teil des Schlussanstiegs zum Vorgipfel
Eckdaten
Startpunkt: Belalp Station, 2090 müM
Endpunkt: Belalp Station, 2090 müM

Route:
Belalp - Tyndalldenkmal - Sparrhorn (3021 müM) - Bergstation Hohbiel
Tyndalldenkmal - Belalp Station

Wanderzeiten:
Belalp - Tyndalldenkmal: 35 min
Tyndalldenkmal - Sparrhorn: 75 min
Sparrhorn - Belalp: 70 min

Weg
Gut gepflegter und signalisierter T2 Bergwanderweg. Gipfelanstieg teils über gut befestigte Steinplatten, eher T3-. Der Weg ist nirgends wirklich exponiert oder ausgesetzt.



Wegbeschreibung:
Von der Belalp gehe ich über die leicht ansteigende Fahrstrasse ostwärts los. Heute hat es kaum Leute - und das obwohl das Wetter viel besser ist als beim letzten Besuch hier oben.

Tagesziel Sparrhorn
Bei den nächsten Häusern zweigt der Weg links ab. Ab hier könnte man die Sesselbahn benutzen und sich bis 350hm unter den Gipfel tragen lassen. Die lasse ich natürlich sein und folge dem Fusspfad leicht und angenehm ansteigend bis zum Tyndalldenkmal, welches ich nach einer guten halben Stunde erreiche. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf das Ende des Aletschgletschers.
Ab jetzt steigt der Weg etwas stärker an. Der Pfad ist teilweise auch recht ausgewaschen, aber immer noch gut zu begehen. 
Knapp unterhalb der Bergstation Hohbiel zweige ich mach rechts ab und nehme einen Nebenpfad, der mich recht steil zum Aufbau des Vorgipfels führt. Hier braucht es an ein paar wenigen Stellen etwas Trittsicherheit. 
Bald trifft dieser Pfad wieder auf den Hauptweg, welche von der Bergstation der Sesselbahn herkommt. Nun sind noch ca. 300hm zu überwinden. Der Weg führt über treppenartig angeordnete Steinplatten steil aufwärts. Bald stehe ich auf dem Vorgipfel. Und nun sehe ich, was auf mich zukommt. Ich meine nicht, den steilen Schlussanstieg zum Gipfel sondern die Menschen, die sich wie Ameisen am Gipfel und auf dem Pfad tümmeln. Wo kommen die bloss her? Wohl von der Sesselbahn, denn auf dem Wanderweg habe ich kaum Leute angetroffen oder vorausgehen sehen. 
Ich bringe die letzen Höhenmeter hinter mich. Ca. zwei Dutzend Leute wuseln auf dem wirklich kleinen Gipfel umher. Sehr schade! Das ist gar nicht mein Ding!

Schöne Aussicht beim Mittagslunch
Ich versuche trotzdem die 360-Grad-Rundumsicht zu geniessen: Grosser Aletschletscher, Aletschhorn, Oberaletschgletscher (oder was davon noch übrig ist), Bietschhorn, Weisshorn, Matterhorn, .... Alle sind sie da und in voller Pracht zu sehen. Insofern hat sich der Aufstieg auf jeden Fall gelohnt. 
Ich ergattere mir einen Felsbrocken für eine kurze Rast und etwas Lunch. Bald mache och mich aber wieder davon - bevor alle anderen aufbrechen.
Der Abstieg geht rasch. Nach 25min bin ich bereits bei der Bergstation der Sesselbahn. Von hier aus folge ich mehr oder weniger dem gleichen Weg, den ich im Aufstieg nahm.
Vorbei am Tyndalldenkmal geht es zurück zur Belalp, wo ich nach einer genau 3-stündigen Wanderung eintreffe.

Fazit:
Die Wanderung lohnt sich wegen der Aussicht und hat mit 940 Höhenmetern und 3 Stunden Wanderzeit für mich eine optimale Länge. Störend waren für mich die vielen Menschen auf dem Gipfel. Da ist es mit der Ruhe, die ich auf dem Wanderweg genoss, definitiv vorbei. 

Mehr zu dieser Tour auf GPSies.com.


Freitag, 29. Juli 2016

Rotsteinpass - Lisengrat - Säntis

Hütte auf dem Rotsteinpass
Heute gibt es noch einmal einen Ausflug nach dem Motto "Zugfahrt mit etwas wandern". Wobei "etwas wandern" immerhin 1300 Höhenmeter beinhalten wird. 
Meine Reise führt mich für einmal in eine ganz andere Gegend der Schweiz. Via Zürich und Buchs fahre ich nach Wildhaus. Von dort aus nehme ich die solarbetriebene kleine Gondelbahn nach Gamplüt, wobei ich die 250 Höhemeter, welche die Bahn zurücklegt inkl. der Wartezeit zu Fuss wohl fast gleich schnell zurückgelegt hätte, denn die Bahn fährt immer erst, wenn die beiden Gondeln à 6 Personen voll sind. Das steht aber nirgends so deklariert.
Nach der schier endlosen Anreise kann ich um kurz nach 11 Uhr endlich loswandern. 


Eckdaten:
Startpunkt: Gamplüt Bergstation, 1354 müM
Endpunkt: Säntis Gipfel, 2501 müM

Route:
Gamplüt - Langenbüel - Schafboden - Rotsteinpass - Lisengrat - Chalbersäntis -
Säntis (2501 müM)

Wanderzeiten:
Gamplüt - Schafboden: 65 min
Schafboden - Rotsteinpass: 40 min
Rotsteinpass - Säntis: 60 min

Total: 2h 45min - bei sehr forschem Tempo!

Weg:
Bis Rotsteinpass T2.
Ab Rotsteinpass über den Lisengrat zum Chalbersäntis T3, teils exponiert aber sehr gut mit Drahtseilen gesichert. Es Bedarf Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Nur für erfahrene Wanderer zu empfehlen.
Gesamter Weg sehr gut unterhalten und gut signalisiert.

Wegbeschreibung:

Das Tagesziel Säntis
Ab Gamplüt folge ich zunächst der Fahrstrasse über eine Weide in Richtung Thurwies. Obwohl ich die Alp Thurwies links unter mit lasse, gehen auf dem Weg durch den Wald wertvolle 100 Höhenmeter verloren. Im Wald ist der Weg pflotschig und Aussicht gibt es auch keine. Zum Glück kann ich den Wald nach 25min hinter mir lassen und es kommt nun offenes Gelände. Das Tagesziel Säntis zeigt sich bereits in scheinbar greifbarer Nähe - allerdings gibt es noch 1300 Höhenmeter zu überwinden. 

Der Weg steigt nun ziemlich steil erneut über einen Fahrweg an. Bald zweigt ein weiss-rot-weiss markierter Bergweg in die Wiese ab und schlängelt sich hoch zur Alp Längenbühl. Die ersten 200 Höhenmeter sind geschafft!
Es geht weiter in mehr oder weniger engen Kehren hoch zum Schafboden. Dort gibt es eine kleine Alpwirtschaft, die ich aber nicht besuche. Ich gehe sofort weiter - bin grad gut im Flow und der Aufstieg fällt mir leicht. 

Wie einen Rampe führt der Weg dem Rotsteinpass entgegen. Ich finde einen guten Rhythmus, und nach ca. 1h 45min erreiche ich den Rotsteinpass. Hier gibt es eine hübsche Hütte mit einer Terrasse. Es scheint zwar die Sonne, aber der Wind bläst stark und kalt.

Ich marschiere weiter, nun auf den exponierten Lisengrat zu. Etwas entfernt sehe ich einen Felskopf, an dessen Seite sich markant im Zickzack ein Weg hochwindet. Es sind auch viele Leute zu erkennen. Ich frage mich, ob man dort zwingend hoch muss, oder ob es sich um einen Aussichtspunkt handelt, der umgangen werden kann. Bald darauf weiss ich es: Man muss dort rauf! Der Weg ist steil, wie Treppen in den Fels gehauen und ebenso wie die beiderseits abschüssigen Gratpassagen gut mit Drahtseilen gesichert. Dennoch eignet sich dieser Weg nur für berggewohnte Menschen - was offenbar nicht alle anwesenden vorher wussten. Für mich ist die Begehung des Grates attraktiv, jedoch bin ich inzwischen seit fast 2.5h ohne Pause unterwegs und die Kräfte schwinden langsam aber sicher zu Gunsten der Unterzuckerung. Eine Pause kommt aber nicht mehr in Frage, das ich sonst um wenige Minuten die Bahn verpassen und somit eine ganze Stunde verlieren würde. Noch dazu geht immer noch der giftige Wind, der auch nicht zum Verweilen einlädt. 

Exponierter Weg über den Lisengrat
Ich steige noch über ein paar kurze, exponierte Abstiege und Gegenanstiege. Es kommen mir viele nicht wirklich bergtaugliche Touristen entgegen. Das grenzt an gefährlich, wenn die hier weitergehen...  Schliesslich erreiche ich nach 2h 45min den Gipfel vom Säntis. Leider hat es entgegen den Vorhersagen rundherum Wolken. Sie sind nicht dicht, aber verhindern jegliche Fernsicht. Sehr schade!

Pünktlich zur Abfahrt der Gindelbahn erreiche ihc die Bergstation und fahre mit der Bahn auf die Schwägalp. 

Fazit:
Die Wanderung zum Säntis ist absolut lohnenswert. Gerade der Lisengrat ist für gewohnte Berggänger sehr attraktiv. 
Für die Fahrt mit der Gondelbahn Gamplüt gibt es keinen eigentlichen Fahrplan. Das kann einen gut durchdachten Zeitplan ziemlich durcheinander bringen. 

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Dienstag, 26. Juli 2016

Wanderautobahn Belalp - Hängebrücke - Riederalp

Heute stehe ich voller Vorfreude auf eine Wanderung von der Belalp aufs Sparrhorn auf. Der Wetterbericht meldet zumindest bis Mitte Nachmittag trockene Verhältnisse.
Bereits um 10:00 stehe ich auf der Belalp. Das Wetter - nun ja.. etwas verhangen. Auf der Alp zwar recht sonnig, aber an den Gipfeln und insbesondere am Sparrhorn hängen dicke schwarze Wolken. Sehr dicke, sehr schwarze Wolken.
Ich spreche mich kurz mit mir ab und beschliesse, dass es keinen Sinn macht, die 950hm hochzusteigen, nur um dann im dicken Nebel keine Sicht zu haben. Was kann ich tun? Nicht viel Anderes, als der Massenwanderung in Richtung Hängebrücke und Riederalp folgen. Nun dann - immer noch besser als unverrichteter Dinge wieder heimzufahren.


Eckdaten:
Startpunkt: Belalp Bergstation, 2095 müM
Endpunkt: Riederalp West, 1925 müM

Route:
Belalp - Hotel Belalp - Alp Oberaletsch - Hängebrücke (1605 müM) -  Grünsee - Silbersand - Riederfurka - Riederhorn (2230 müM) - Riederalp West

Wanderzeiten:
Belalp - Hotel Belalp: 25min
Hotel Belalp - Hängebrücke: 65min
Hängebrücke - Silbersand: 50min
Silbersand - Riederfurka: 30min
Riederfurka - Riederhorn: 25min
Riederhorn - Riederalp West: 30min

Total: 3h 45min

Weg:
Durchwegs T2, teils Alpweg, teils Waldweg, teils Bergweg.


Wegbeschreibung:
Man kann es eigentlich nicht verfehlen: Immer den Menschenmassen nach. Ich komme mir zumindest zu Beginn der Wanderung vor, wie am Pfingstsamstag auf der Gotthardautobahn. Die Menschenmassen wälzen sich von der Bergstation Belalp in Richtung Hotel Belalp. Der Weg ist breit und steigt nur langsam an. Hier die Leute zu überholen, macht wenig Sinn, denn wenn ich beim Hotel ein paar Fotos vom Gletscher machen will, werde ich sowieso wieder eingeholt.

Nach dem Hotel sinkt der Weg zum Teil ziemlich steil. Hier zeigt sich, wer berggängig und wer bergungewohnt ist, denn man muss schon etwas trittsicher sein, um hier schnell vorwärts zu kommen. Ich nutze die Chance und drücke kräftig aufs Tempo, so dass ich nach ca. 100hm die Leute überholt und endlich freies Gelände vor mir habe. Der Weg sinkt weiter; immerhin verliert man bis zur Hängebrücke rund 500 Höhenmeter. Erst gegen die Alp Oberaletsch hin flacht der Weg allmählich aus.


Beim Punkt 1716 macht der Weg eine markante Kehre. Nur wenige Meter weiter wäre ein Aussichtspunkt auf den Gletscher, diesen lasse ich aber links liegen und steige weiter vorsichtig über die Moräne ab hin zur Hängebrücke. Ich habe Glück und kann diese ohne Wartezeit und Stau passieren.
Auf der anderen Seite gönne ich mir eine kurze Rast und beobachte dabei halb amüsiert und halb befremdet die vielen Menschen, die hier vorbeigehen.

Nun geht es bergauf! Die verlorenen Höhenmeter müssen wieder erklommen werden. Bis zum nahen Grünsee folge ich erneut dem Menschenstrom. Danach zweige ich links ab auf die wenig begangene weil etwas längere Route via Silbersand zur Riederfurka.
Der Weg beginnt attraktiv und idyllisch zwischen Felsen. Leider dauert das nicht allzu lange an. Danach gelangt der Weg in den Wald und schlängelt sich schier endlos mal fast flach und mal etwas steiler durch die Gegend. Aussicht hat man leider kaum. Nur ab und zu zeigt sich der Aletschgletscher für einen kurzen Augenblick. Nach einem kurzen und steilen Anstieg kurz vor dem Silbersand, geht es in einer Spitzkehre quasi retour in Richtung Riederfurka. Nun ist nur noch Wald zu sehen, und ich versuche die Strecke so schnell wie möglich zurückzulegen. Klar ist der Aletschwald mit seinen uralten Lärchen ein tolles Naturschutzgebiet, aber irgendwann habe ich das auch gesehen.

Auf der Riederfurka sticht mir das um 170 Höhenmeter erhobene Riederhorn ins Auge - wenigstens noch ein kleiner Gipfel heute? Ich gleiche die Angaben auf dem Wegweiser mit der Uhr und dem Fahrplan ab und beschliesse, mir den Abstecher auf dieses kleine Horn noch zu gönnen.
Der Anstieg ist angenehm und nur ganz zum Schluss ein wenig steil. Von oben sieht man durchs Goms und bis ins Rhonetal. Immerhin eine kleine Entschädigung.
Der Abstieg zur Riederalp ist schnell erledigt und von dort geht es mit der Gondelbahn ins Tal.





Fazit:
Nun - was will man machen, wenn man sich nicht im Nebel auf das angestrebte Horn bewegen will? Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum weit herum von dieser Wanderung so geschwärmt wird. So viele Menschen - das hat für mich nichts mehr mit Naturerlebnis zu tun. Die Aussicht auf den Gletscher ist selten und weit weniger gut als auf dem Panoramaweg vom Bettmerhorn zum Märjelensee. Und das Erlebnis "Hängebrücke" ist innerhalb von 90sec vorbei.
Wer's mag - gerne wieder, aber für mich sicher nicht mehr. Aber das Sparrhorn steht weiterhin auf meiner Todo-Liste. 

Mehr zu dieser Tour:
Wanderland.ch (inkl. Karte zum Download)
Belalp.ch
GPSies.com


Sonntag, 24. Juli 2016

Bike to Niederhorn


Heute habe ich für einmal eine etwas andere Form von Wanderung vor mir. Da man nicht so richtig weiss, wie sich das Wetter entwickeln wird, wähle ich eine Tour, die ich fast jederzeit unterbrechen oder beliebig verlängern kann. 

Ich lade mein Bike in den Zug und fahre bis Thun. Von dort radle ich dem wunderschönen Thunersee entlang bis zur Beatenbucht. Von dort geht's mit der Standseilbahn nach Beatenberg. 
Ab Beatenberg folge ich mit dem Bike der Trottinetabfahrt aufwärts bis zur Mittelstation Vorsass. Ab hier geht es dann los mit der kurzen Wanderung. 


Eckdaten:
Startpunkt Bike: Beatenberg Station, 1121 müM
Endpunkt Bike: Mittelstation Vorsass, 1581 müM
Startpunkt Wanderung: Mittelstation Vorsass, 1581 müM
Endpunkt Wanderung: Mittelstation Vorsass, 1581 müM

Route:
Beatenberg Station - Mittelstation Vorsass - Vorsass Türli - Niederhorn (1934 müM) - Flösch - Vorsass 
Von dort mit dem Bike via Waldegg - Luegibrüggli - Unterseen - Gunten nach Thun

Zeitbedarf:
Bike Thun - Beatenbucht: 40 min
Bike Beatenberg - Vorsass: 45 min
Wanderung Vorsaas - Niederhorn: 35 min
Wanderung Niederhorn - Vorsass: 30 min
Bike Vosass - Thun: 1h 45min

Weg:
Thun - Beatenbucht: Hauptstrasse
Beatenberg - Vorsass: Asphaltiert, kaum Verkehr
Wanderweg: Aufwärts T2, mehrheitlich im Wald, sehr lehmig und mit Wurzeln durchzogen. Abwärts T2-, sehr einfach und nur sanfter Abstieg.
Beatenberg - Waldegg: Teilweise Naturweg (Kies)
Waldegg - Unterseen - Thun: Hauptstrasse



Wegbeschreibung:
Mit dem Bike fahre ich über die Hauptstrasse dem Thunersee entlang zur Beatenbucht. Die Route ist flach, auf kurzen Abschnitten kann man als Radfahrer das Trottoir benutzen. Zum Glück hat es am Sonntagvormittag kaum Verkehr auf dieser Strasse.
Jeweils in der Mitte der zu durchquerenden Dörfer hat es ganz kurze Anstiege. Nach knapp 40min treffe ich in der Beatenbucht ein und fahre mit der Standseilbahn hoch nach Beatenberg.

Ab Beatenberg führt eine durchchwegs asphaltierte Fahrstrasse zur Mittelstation Vorsass. Die Höhendifferenz von 460hm verteilt sich sehr regelmässig und angenehm auf eine Strecke von ca. 6km. Ab und zu kommen einem Trottinettfahrer vorbei, die sich in Gruppen auf die gesamte Breite der Strass verteilen. Da ist etwas Vorsicht geboten.



Nach rund 45 min biken erreiche ich die Mittelstation Vorsass. Hier stärke ich mich mit meinem PicNic und stelle das Bike ab. Von hier aus geht es zu Fuss weiter. Ich wähle für den Aufstieg die etwas steilere Variante via Vorsass Türli. Der Pfad führt zunächst links über eine Wiese auf den Wald zu. Der Pfad ist pflotschig - hier gab es in den letzten Tagen offenbar häufiger heftige Niederschläge. Auch im Wald  ist der Weg nass und dadurch glatt. Manchmal stehe ich knöcheltief im Morast. Der Weg ist einigermassen steil und so sind gewinne ich sehr rasch an Höhe. Nach nur rund 35 min habe ich das Niederhorn erreicht. Die Sicht ist leider wolkenverhangen, und ich kann nur schemenhaft den Thunersee und die Bödeli-Region erahnen. Ein längerer Aufenthalt macht hier oben also keinen Sinn, und ich mache mich sofort auf den Rückweg. Der Wanderweg via Flösch ist deutlich weniger steil und auch weniger nass als die Route im Aufstieg. Nach angenehmen 30min hinunterlaufen bin ich wieder bei der Mittelstation.

Nach einer erneuten kurzen Pause setze ich mich aufs Bike und folge der anderen Trottinett-Route Richtung Beatenberg. Diese Strecke hat teilweise Naturbelag und einige Gegensteigungen zu überwinden. Bei der Waldegg biege ich auf die Hauptstrasse ein und begebe mich auf die schier endlose Abfahrt über 600hm hinunter nach Unterseen. 
Ab Unterseen warten noch 20km Radtour dem Thunersee entlang auf mich. Zu den Beatushöhlen geht es nochmals etwa 40hm hoch. Glücklicherweise hat es immer noch nicht sehr viel Verkehr, so dass ich die wunderschöne Route auch etwas geniessen kann.
Trotudem bin ich froh, als ich in Thun ankomme und mein Bike für den Nachhauseweg in den Zug laden kann. 

Übersichtskarte Niederhorn: 

Donnerstag, 21. Juli 2016

Mellig und Gebidum

Auf dem Gebidum
Heute ist das Wetter ein grosses Fragezeichen. Wird es lange genug trocken bleiben, um noch ein paar Höhenmeter zu wandern? Und wenn ja - wo am ehesten?
Das Südwallis könnte eine gute Wahl sein. Saas-Fee ist leicht erreichbar und bietet unzählige Möglichkeiten von kürzeren und längeren Touren, auch mit Möglichkeiten von Zwischenabstiegen. Der Steinwildpfad über den Mellig und Gebidum interessiert mich, also wage ich es und starte um 10:00Uhr in Saas-Fee, obwohl sogleich die ersten Regentropfen zu fallen drohen.$





Eckdaten:
Startpunkt: Saas-Fee Busterminal, 1803 müM
Endpunkt: Saas-Fee Busterminal, 1803 müM

Route:
Saas-Fee Busterminal - Gletschersee - Spissen - Hannig - Mellig (2700 müM) - Gebidum (2764 müM) - Balmiboden - Bärenfalle - Saas Fee-Busterminal

Wanderzeiten:
Saas-Fee - Gletschersee: 30 min
Gletschersee - Hannig: 70 min
Hannig - Mellig: 40 min
Mellig - Gebidum: 15 min
Gebidum - Saas-Fee: 95 min

Total: 4h 10min

Weg:
Sehr gepflegter T2. Einfach und ungefährlich. 
Schlussanstieg aufs Mellig, Passage zwischen Mellig und Gebidum sowie im Abstieg nach Saas-Fee teilweise über Felsplatten, allerdings sehr problemlos zu begehen.


Wegbeschreibung:
Ich starte mit einem Spaziergang durchs Dorf. Es fallen ein paar wenige kleine Regentropfen. Ich lasse mich davon allerdings nicht einschüchtern, denn der Himmel ist nicht flächendeckend schwarz.

Auslaufkegel des Gletschers
Am Ende des Dorfes führt der Weg über eine Ebene, sogar leicht sinkend. Erst beim Erreichen des Waldes fängt der Weg an zu steigen. Ich folge dem Wegweiser zur Gletschergrotte. 
Der Weg schlängelt sich gemütlich durch einen Lärchenwald. Der Gletscherlehrpfad ist gesäumt mit Informationstafeln zum Gletscher in Saas Fee.
Ich wandere entlang dem Auslauf des nicht mehr vorhandenen Gletschers. Die Landschaft ist karg und der Gletscherbach plätschert. Über einen Holzsteg wechsle ich auf die andere Seite des Auslaufkegels und wandere - nun endlich steigend - zunächst der Moräne entlang und nach einer Spitzkehre auf der Moräne. Nun gewinne ich einige Höhenmeter. Wird auch langsam Zeit!
Nach dem Traversieren einer Felsflanke steigt der Weg nun steil im Zickzack an. Inzwischen scheint die Sonne und es ist düppig heiss. Steilere Passagen wechseln sich nun mit flachen Stücken, kurzen Abstiegen und dann wieder folgenden Gegenanstiegen ab. 
Der Weg heisst ja eigentlich Gemsweg, jedoch bekomme ich leide keine Gämsen zu sehen. Einzig eine Herde Ziegen sind friedlich zwischen den Wanderern am Weiden und lassen sich nicht stören. 
Nach 1h 40min habe ich die Bergstation Hannig erreicht. Hier wird man vom Blasorchester begrüsst. 

Aussicht aufs Almagellerhorn
Eigentlich wäre es Zeit für eine Mittagspause, aber da gerade die Sonne scheint, und ich ja nicht weiss, wie sich das Wetter entwickeln wird, ziehe ich sofort weiter in Richtung Mellig. 
Der Anstieg von 360hm ist nach 40min bewältigt. Die Route ist einfach und angenehm zu begehen. 

Im Blockgelände auf dem Gipfel des Mellig (es ist zwar eher eine aus Blockstücken geformte Kuppe) mache ich eine kurze Rast. 
Bis zum Gebidum ist es nun nicht mehr weit - der Wegweiser meldet 20min. Der gut markierte Bergweg führt durch einfaches Blockgelände. Landschaftlich wunderschön, wenn man es karg mag. 
Unterwegs kann ich ein Murmeltier beobachten. Von ganz weit sehe ich auch einen Steinbock, aber leider bleibt es der einzige, obwohl der Weg sich "Steinwildpfad" nennt. 

Nach ca. 15min ist auch das Gebidum (oder ist es der Gebidum?) erreicht. Auch hier gibt es keinen eigentlichen Gipfel. 
Ich konsultiere den Wegweiser, meine Karte, die Uhr und den Blick in den Himmel und beschliesse, den Weg nach Saas-Fee zu Fuss zu machen und nicht wie ursprünglich angedacht auf die Hannig zurückzukehren und von dort die Bahn zu nehmen. 

Der Weg ist in perfektem Zustand, so dass ich rasch vorankomme. Das Gelände ist sehr abwechslungsreich und damit ist er lange Abstieg kaum einmal langweilig. 
Einzig die Wegzeiten auf den Wanderwegschildern kommen mir etwas komisch vor. Ich bin sehr schnell gewandert und bis Balmiboden kaum die angegebene Zeit einhalten. Für den gesamten Abstieg nach Saas Fee war ich dann aber wieder deutlich schneller als oben angegeben.
Nach dem letzen Wegstück durch den Wald folgt zum Schluss der erneute Spaziergang durchs Dorf bis ich schliesslich pünktlich vor dem Busterminal ankomme. 

Fazit:
Dies war wieder einmal eine Wanderung, zu der ich eher zufällig gekommen bin. Sie war aber absolut jeden Schritt Wert. Vorteilhaft war auch, dass ich sie - hätte sich das Wetter verschlechtert - an verschiedenen Stellen abkürzen können. 


Mehr zu dieser Tour (inkl. Karte zum Download):





Mittwoch, 20. Juli 2016

Über den Hochstollen zum Abgschütz

Der Himmel ist immer noch wolkenlos. Ein weiterer wunderbarer Wandertag steht bevor.

Nach einigen Touren im Wallis sollte es heute eine ganz andere Kulisse geben. Der Weg wird mich heute von Hasliberg Käserstatt nach Melchsee-Frutt führen. Wenn man Beiträge zur Wanderung über den Hochstollen und das Abschütz liest, stösst man immer wieder auf Hinweise wie "leichte Kletterei", "ausgesetzt", "höchste Vorsicht" und ähnliches. Nun gut, es wird schon irgendwie gehen, ist der Weg doch als weiss-rot-weisser Bergweg deklariert. 
Um Punkt 11:00 starte ich bei der Bergstation Käserstatt zu dieser Tour ins Herzen der Schweiz.



Tagesziel Hochstollen
Eckdaten
Startpunkt: Bergstation Käserstatt, 1840 müM
Endpunkt: Melchsee-Frutt, 1902 müM

Route:
Käserstatt - Hochsträss - Wit Ris -
Hochstollen (2481 müM) - Abgschütz - Melchsee-Frutt 

Wanderzeiten:
Käserstatt - Hochsträss: 40 min
Hochsträss - Hochstollen: 45 min
Hochstollen - Melchsee-Frutt: 75 min

Total: 2h 40min

Weg:
Durchwegs T2, gut unterhalten und in sehr gutem Zustand.


Wegbeschreibung:
Von der Käserstatt folgt der Weg zunächst der Skipiste. Daher ist der Weg zum Einlaufen recht steil, und ich gewinne sehr rasch an Höhe. Nach knapp 40 Minuten ist die Bergstation der Sesselbahn erreicht und mit 340 Höhenmetern ist die Hälfte der Höhendifferenz bereits zurückgelegt.

Felsformation kurz vor dem Hochstollen
Der Weg folgt nun dem Hohsträss, einem Grat, der in Richtung Wit Rit führt. Bereits sieht man deutlich das Tages, den Hochstollen. Am Ende des Hohsträss-Grates zweigt der Weg zum Hochstollen nach links ab. Rechts würde die alpine Route zum Rothorn führen. 

Der Weg führt nun geradewegs auf den Wit Rit zu. Offenbar soll es hie einige äusserst exponierte Stellen geben. Ok, aber wo sind sie denn? Ich konnte sie nirgends finden. Der Weg ist durchwegs wunderbar begehbar und auch nicht ausgesetzt. Einzig kurz nach dem Wit Rit überquere ich noch einmal einen kurzen Grat, der üblicherweise mit Drahtseilen gesichert wäre. Allerdings liegen diese allesamt am Boden. Dennoch ist der Grat absolut problemlos zu traversieren. 

Brienzersee und Thunersee
Noch ein paar Meter und dann ist der Hochstollen nach ca. 1h 25min erreicht. 
Die Aussicht ist fantastisch. Jede der vier Windrichtungen bietet ein völlig anderes Panorama: östlich sieht man auf die Melchsee-Frutt mit den Seen, südlich grüsst das Haslital mit dem Ritzlihorn, westlich blicke ich auf den Brienzer- und Thunersee und im Norden befindet sich das Entlebuch und Emmental. 

Eine längere Rast lohnt sich bevor ich in Richtung Abgschütz weiterziehe. Über diese Wegpartie las ich, dass man eine eindrückliche und äusserst abschüssige Geröllhalde traversieren müsse. Doch auch diese konnte ich nicht finden. Der Weg führte gut befestigt durch etwas steinigeres Gelände. 

Bald ist das Abschütz, eigentlich ein sanfter Grat, erreicht. Von hier geht es relativ steil durch Weidegelände bergab - stets auf die leider sehr verbaute Melchsee-Frutt zu. 

Melchsee und Tannsee
Nach 75 min Abstieg ist das Ziel erreicht. Die Melchsee-Frutt ist recht belebt aber leider auch sehr unschön überbaut. Neue mächtige Hotelresorts prägen das Bild der eigentlich beschaulichen Hochebene. 

Fazit:
Die Wanderung ist sehr lohnenswert. Für berggewohnte Wanderer hat es keinerlei heikle Stellen. 
Die Aussicht ist extrem abwechslungsreich und man bekommt auf einer so kurzen Wanderung sehr vielseitige Panoramen geboten.


Dienstag, 19. Juli 2016

Illhorn - Aussicht auf die Walliser 4000er


Das gute Wetter und meine damit verbundene Wanderfreude halten weiterhin an. Der Himmel ist wolkenlos und ich will heute unbedingt die Wanderung zum Illhorn nachholen.
Mit dem Postauto fahre ich ins Val d'Anniviers und steige in Chandolin aus. Von hier aus habe ich eine Vielzahl  von Möglichkeiten, wie ich die rund 5 Stunden bis zur Rückfahrt des Postautos verbringen kann. Als erstes werde ich die knapp 800 Höhenmeter auf das Illhorn in Angriff nehmen und danach schauen, ob es noch fürs Schwarzhorn reicht oder ob ich den Wandertag mit einem Fussbad im kühlen Illsee gemütlich abschliessen werde. 
Um 10:45 kommt das Postauto an und die aussichtsreiche Wanderung kann anfangen. 



Eckdaten:
Startpunkt: Chandolin Poste, 1979 müM
Endpunkt: Bergstation Tsapé, 2580 müM

Route:
Chandolin - Cabanne Illhorn - Pas d' Illsee - Illhorn (2717 müM) - 
Pas d' Illhorn - Illpass - Schwarzhorn (2790 müM) - Illpass - Bergstation Tsapé

Wanderzeiten:
Chandolin - Cabanne Illhorn: 20 min
Cabanne Illhorn - Pas d' Illhorn: 50 min
Pas d' Illhorn - Illhorn: 20 min
Illhorn - Illpass: 40 min
Illpass - Schwarzhorn: 40 min
Schwarzhorn - Tsapé: 40 min

Total: 3h 30min

Weg:
Gut ausgebauter Wanderweg T2 in meist offenem und übersichtlichem Gelände.
Illpass - Schwarzhorn eher T3-, teils im Blockgelände und etwas ausgesetzt.



Wegbeschreibung:

In Chandolin zweigt der Wanderweg gleich neben dem Tourismusbüro in den Wald ab. Man folgt wohl der Talabfahrt der Skipiste - hier ist der Weg noch breit, dafür recht steil für den Anfang.
Bald aber wird der Wanderweg schmaler, steigt immer noch anständig, und ich arbeite mich parallel zum Skilift zur Cabanne Illhorn hoch, welche ich nach 20 min erreiche. 

Einige Höhenmeter weiter kreuze ich den Skilift und steige weiter hoch. Im Moment ist der Weg weniger steil und schlängelt sich über die Skipiste hoch zur Alpage de Chandolin. Von dort geht es wieder etwas steiler die letzten 270 Höhenmeter zum Pas d' Illsee hoch.

Dort treffe ich auf alle Wanderer, welche den einfachen Weg aufs Illhorn wählen: Mit der Sesselbahn bis Tsapé und dann nur noch der Kurze Weg via Pas d' Illhorn auf den Gipfel. 
Jänu... Ich begebe mich auf die restlichen, doch recht steilen 175 Höhenmeter. 
Nach insgesamt 90min wandern stehe ich auf dem Gipfel und bestaune die Aussicht auf die Walliser 4000er ebenso wie die Tiefblicke auf den Illsee und in den imposanten Illgraben. 


Ich lasse mich zu einer Mittagsrast nieder und geniesse die prächtige Aussicht. 
Nach 25 min ziehe ich weiter, verlasse den Gipfel in Richtung Pas d' Illsee (eine andere Möglichkeit gibt es hier nicht) und folge anschliessend dem Weg zur Bergstation Tsapé. Dort angekommen enschliesse ich mich nach einem Vergleich zwischen Uhrzeit und Angaben auf dem Wegweiser dazu, dass ich meine noch nicht gestillte Wanderlaune noch mit einem Gang auf das Schwarzhorn austobe. Bald ist der Illpass erreicht und von dort steigt der Weg gleich sehr steil an der Flanke über dem Schwarzsee an. Schon bald habe ich Einiges an Höhe gewonnen. Der Weg wird schmaler und ausgesetzter. Bald folgt eine Traverse durch einfaches Blockgelände, dann wieder steilere Abschnitte und zum Schluss unterhalb des Gipfels wiederum etwas unübersichtliches Blockgelände. Die Markierungen haben auch schon bessere - sprich: deutlichere - Zeiten erlebt, so dass die Suche mach der nächsten Mrkierung nicht ganz einfach und die Orientierung im Blockgelände etwas schwierig ist. 


Doch ich erreiche den Gipfel welcher mit vielen grossen Steinmännern geschmückt ist. Die Aussicht ist auch hier fantastisch - und im Gegensatz zum überlaufenen Illhorn ist es hier verlassen und ruhig. 

Bald mache ich mich auf den Abstieg - suche wieder nach Markierungen und komme schliesslich nach 210 tollen Wanderminuten bei der Station Tsapé an, von wo aus ich mit der Sesselbahn zurück nach Chandolin fahre. 





Fazit:
Ein dickes "I like it!". Die Wanderung und die Aussicht sind fantastisch - nur zu empfehlen! Einzig die vielen Menschen auf dem Illhorn haben das Erlebnis etwas verfremdet. Auf dem einsamen Schwarzhorn war dies aber wieder vergessen.

Mehr zu dieser Tour auf GPSies.ch.











Montag, 18. Juli 2016

Monte Moro Pass - immer noch wunderschön!

Der gestrige Wandertag fiel leider wegen Unterbrüchen bei der SBB aus. Sehr schade! Das Wetter und meine Motivation wären perfekt gewesen. Umso mehr wollte ich mir heute eine tolle Tour gönnen.

Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich eher zufällig die Wanderung vom Mattmarksee zum Monte Moro Pass unternommen. Und die Wanderung hat es mir angetan. Sie stand sofort wieder auf dem Wunschzettel für diesen Sommer, obwohl ich sonst lieber etwas mir noch Unbekanntes unter die Füsse nehme.

Heute wollte ich aber nochmals zur goldenen Madonna auf dem Monte Moro Pass hochsteigen.

Um 10:25 Uhr kommt das Postauto am Mattmarkdamm an, und die Wanderung durch die drei ganz unterschiedlichen Geländeabschnitte kann losgehen.

Abschnitt 1:
Wanderweg T1 dem See entlang vom Staudamm Mattmark bis zur Distelalp. Ca. 45min.



Abschnitt 2: 
Auf T2 Wanderweg mässig steil von der Distelalp zum Telliboden. Ca. 50 min



Und weiter geht es mit dem dritten Abschnitt:
Vom Telliboden zum Monte Moro Pass im Blockgelände T3 hoch zum Monte Moro Pass. Es gibt ein paar wenige kleine Schneefelder zum queren. 
Dauer: ca. 60 min. 

























Beim zweiten Begehen der Wanderroute gehe ich mit anderen Augen durch das Gelände - es ist aber nicht weniger beeindrucken und einfach nur wunderschön!
Im Gegensatz zur letztjährigen Wanderung konnte ich die Route gelassener angehen - ich wusste, dass die Seilbahn fährt, und ich hatte den Fahrplan für den Bus durchs wilde Anzascatal in der Tasche.


Die weiteren Eckdaten sowie die Angaben zur Wanderung sind im letztjährigen Post zu finden.





Samstag, 16. Juli 2016

Lauberhorn-Trail


Endlich verspricht das Wetter auch auf der Alpennordseite viel Sonne, jedoch immer noch recht kühl. Im Vorfeld wäge ich verschiedene Routen ab: Abgschütz und Hochstollen? Noch zu nass... Eigertrail? Zu schattig... Oberhornsee? Zu lange...

Eher zufällig stosse ich auf die Idee des Lauberhorn-Trails und entschliesse mich dazu, die Lauberhornabfahrt zu machen. Zu Fuss - bergauf!
Um 10:00 steige ich in Wengen Allmend aus dem Zug und nehme die rund 1000hm bis zum Lauberhorngipfel unter die Füsse.




Eckdaten:
Startpunkt: Station Wengen Allmend, 1493 müM
Endpunkt: Männlichen Bergstation, 2221 müM

Route:
Allmend - Hundschopf - Lauberhornschulter - Lauberhorn Start - Lauberhorn Gipfel (2471 müM) - Honegg - Männlichen Gipfel (2342 müM) - Männlichen Bergstation

Wanderzeiten:
Allmend - Hundschopf: 60 min
Hundschopf - Lauberhorn Start: 40 min
Lauberhorn Start - Lauberhorn Gipfel: 20 min
Lauberhorn Gipfel - Männlichen Station: 70 min
Männlichen Station - Gipfel - Station: 20 min

Total: 3h 30min

Weg
Allmend bis Hanegg T1, schattig durch den Wald. Danach weitgehend T2. Höhenweg Kleine Scheidegg - Männlichen T1. 


Wegbeschreibung
Der Weg von Wengen Allmend bis zur Hanegg, wo der eigentliche Lauberhorntrail beginnt, führt auf einer Fuhrstrasse durch den Wald. Da es am morgen noch frisch (um nicht zu sagen: kalt) ist, gehe ich sehr zügig. Der Weg steigt angenehm und nach 20min Gehzeit liegen die ersten 100 Höhenmeter und das schattige Waldstück hinter mir. Ab Hanegg folgt der Weg nun d Lauberhornabfahrt. Der Pfad windet sich steil hinauf, und es ist durchaus erklärbar, wie die Rennfahrer im Winter hier auf eine Geschwindigkeit von über 130km/h kommen können. Der Weg führt unter dem Brüggli durch und lässt die Station Wengernalp rechts liegen. Denn noch vor der Station zweigt der Wanderweg ab und führt in steilem Zickzack hoch zum Hundschopf. Von oberhalb hat man eine herrliche Sicht auf die grossen Drei, Eiger, Mönch und Jungfrau, aber auch in Richtung Trachsellauenen.
Weiter führt der Weg - nun sanfter steigend - über die Lauberhornschulter stetig dem Starthaus der berühmten Abfahrt entgegen. 
Hier oben ist es zwar sonnig, aber dennoch zieht ein kühler Wind, und ich bin froh um Mütze und Handschuhe.

Beim Starthaus angekommen, setze ich den Weg sofort in Richtung Lauberhorn Gipfel fort, der noch rund 150 Höhenmeter weiter oben liegt. Nach knapp 20 min ist der Gipfel erreicht. Die Aussicht ist unvergleichlich! Drei Bänklein laden zur Rast ein - wenn nur der bissige Wind nicht wäre, könnte ,an hier gut verweilen. Insgesamt ist es erstaunlich, dass trotz der berühmten Affiche nur wenige Leute auf diesem schönen und einfachen Trail unterwegs sind.






Leider friere ich bald und ziehe deshalb weiter. Zunächst auf gleichem Weg bis kurz nach der Bergstation der Sesselbahn Lauberhorn. Nach ca. 150m zweigt links ein schmaler unmarkierter Pfad ab. Er führt mich in Richtung Rotsteckli, wo der schmale und im Moment wenig begangene Pfad auf die Wanderautobahn zwischen Männlichen und Kleiner Scheidegg trifft. 
Hier wandert alles und jeder - zudem ist heute noch der Eiger Ultra Trail am laufen. Alleine ist man da also nicht mehr.

Während ca. 30 min folge ich der Wanderautobahn bis zur Bergstation Männlichen und hänge mit zusätzlichen 120hm und 20 min noch den Männlichen Gipfel an. 

Letztlich lasse ich mich nach 3h 30min wandern von der Gondelbahn nach Wengern transportieren. 


Mehr zu dieser Tour inkl. Karte zum Download auf Wanderland.ch.

Freitag, 15. Juli 2016

Matterhorn Trail

Immer noch tut sich der Norden schwer mit sonnigem Wetter. Zudem sind die Temperaturen empfindlich gesunken. Trotzdem möchte ich ins Wallis. Schnell ist man dort zwar auf sonnigen aber dennoch kühlen 2500müM oder höher. Eigentlich hätte ich gerne die Tour über den Ritzengrad gemacht. Allerdings hätte es auf diesem recht exponierten Weg auf über 3000müM noch etwas frischen Schnee haben können. Deshalb entschied ich mich für den einfachen aber aussichtsreichen Matterhorn Trail zum Schwarzsee.





Eckdaten:
Startpunkt: Zermatt Dorf, 1620 müM
Endpunkt: Schwarzsee, 2583 müM

Route:
Zermatt - Zmutt - Stafel - Stafelalp - Schwarzsee (2583 müM)

Wanderzeiten:
Zermatt - Zmutt: 50 min
Zmutt - Stafelalp: 50 min
Stafelalp - Schwarzsee: 45 min

Total: 2h 25min

Weg
Bis Zmutt durchwegs und bis Stafelalp mit kurzen Ausnahmen T1 Naturweg. Ab Stafelalp gut ausgebautes T2.



Wegbeschreibung:
Ab Bahnhof Zermatt geht es zunächst einmal ca. 15min durchs Dorf bis zur Talstation des Matterhorn Express. Hier zweigt der gut gepflegte Naturweg rechts ab ins wunderschöne Zmutttal. Schon bald begleitet mich die Aussicht auf das Matterhorn und das Gabelhorn. Der Weg steigt angenehm und regelmässig und ist auch für Spaziergänger geeignet. Ich gehe den Weg in Turnschuhen. 
Bis zum urchigen Weiler Zmutt (hier hat es zwei bliebte Einkehrmöglichkeiten) brauche ich 50 min. 
Ich wechsle die Schuhe und folge dem Wegweiser Richtung Stafelalp. Der Weg sinkt zunächst ein wenig ab. Beim Kraftwerk führt eine Brücke über die Schlucht und auf der anderen Seite geht es gleich wieder hoch. Nun folgt der wenig atraktivste Teil der Wanderung. Während ca. 1.2 km folgt der Wanderweg einer teils asphaltierten Strasse. 


Zum Glück entdecke ich dann einen unscheinbaren Wegweiser, welcher einen Shortcut-Pfad hoch zur Station Stafelalp markiert. So kann ich die Strasse verlassen, und auf dem schmalen Pfad durch den Wald gewinne ich rasch an Höhe und bin schon bald bei der Station Stafelalp. 

Ab hier kommt nun ein hübscher Bergweg. Während ca. 160hm ist er ziemlich steil, danach schlängelt er sich terrassenförmig der Station Schwarzsee entgegen, welche bereits von Weitem erkennbar ist. Jedoch scheint sie näher als sie in Wirklichkeit ist. Nach total knapp 2.5 h wandern erreiche ich die Station der Gondelbahn. Ich überlege kurz, ob Kraft und Zeit noch reichen für die letzten 380hm zum Trockenen Steg, entschliesse mich aber nach einem kurzen Beratungsgepräch mit dem Angestellten der Seilbahn dagegen.

Mit der Bahn fahre ich bis zur Station Furi und gehe den Rest des Weges in weitern ca. 35 min zum Auslaufen zu Fuss zurück nach Zermatt. 



Fazit:
Der Matterhorn Trail ist aussichtsreich und landschaftlich schön eingebettet. Nicht nur der Blick aufs Matterhorn sondern auch die Aussicht auf die Monte Rosa Kette begleiten einen auf dem Aufstieg. Das kurze unschöne Wegstück ist bald vergessen. 


Mehr zu dieser Tour auf Zermatt.ch.





Donnerstag, 14. Juli 2016

Ein Tag - zwei Gipfel: Cima della Trossa und Madone


Das Regenwetter auf der Alpennordseite macht einem die ganze Ferienstimmung kaputt. Seit Tagen giesst es wie aus Kübeln. Der Weg auf die Alpensüdseite ist für einen Tag zwar weit, aber für ein paar sonnige Stunden könnte es soc trotzdem lohnen.

Vor fast einem Jahr hat mich bei einem Tessinaufenthalt jeden Tag der Madone angestrahlt, und auf diesen will ich nun heute steigen.  
Die Anreise erfolgt via Domodossola und Centovalli nach Locarno. Von dort - aus Zeitgründen - mit  drei Sektionen Bergbahn auf die Cimetta. Um genau 12:30 Uhr bin ich bereit zum loswandern.



Eckdaten:
Startpunkt: Cimetta Bergstation, 1647 müM
Endpunkt: Cimetta Bergstation, 1647 müM

Route
Cimetta - Basso di Cimetta - Cima della Trossa (1869 müM) - 
Madone (2001 müM) - gleicher Weg zurück

Wanderzeiten
Cimetta - Cima della Trossa: 35 min
Cima della Trossa - Madone: 80 min
Madone - Abzweigung Cima della Trossa: 50 min
Abzweigung Cima della Trossa - Cimetta: 25 min

Weg:
Durchwegs T2, gut markiert und gepflegt. Gipfelanstieg zum Madone kurze Zeit etwas exponiert und mit Ketten gesichert.


Wegbeschreibung:
Von Locarno fahre ich mit der Standseilbahn nach Orselina, danach mit der Luftseilbahn nach Cardada und letztlich mit dem Nostalgie-Sessellift auf die Cimetta. Es ist ein Geduldspiel - von der Ankunft in Locarno bis zum Loswandern auf Cimetta vergeht mehr als eine Stunde!

Auf Cardada und Cimetta wimmelt es vor lauter Touristen mit unterschiedlichstem Schuhwerk. Ich bin froh, als ich bald die überfüllte Bergstation verlassen kann und gut beschildert und auf gepflegtem Bergweg die Strecke zur Cima della Trossa unter die Füsse nehmen kann. 
Zunächst geht es 45hm abwärts in die Bass di Cardada. Von dort steigt der Weg regelmässig an und ich bekomme sofort einen guten Rhythmus. Die Aussicht auf die Tessiner Berge und das Maggiatal ist mal etwas ganz anderes. Als der Weg eine Biegung macht, bekomme ich einen herrlichen Blick auf den Lago Maggiore inkl. Isole di Brissago.


Bereits nach 35min erreiche ich die Cima della Trossa. Von hier habe ich einen herrlichen 360-Grad-Rundumblick. Leider ist der Gipfel sehr gut bevölkert, und es ist keine Ruhe zu finden. Immerhin habe ich einen wunderbaren Blick auf mein weiteres Tagesziel: Den Madone.

Bald mache ich mich wieder auf den Weg - heute bin ich wegen der langen Reisezeit etwas im Zeitdruck. Es folgt nun ein Abstieg von ca. 200 hm in eine Art Sattel zwischen Cima della Trossa und Madone. Im Sattel befindet sich die Abzweigung nach Mergoscia im Verzascatal.
Nun geht es streng bergauf in Richtung Madone. 


Der Weg ist gut und regelmässig wenn auch recht steil steigend an der mehr oder weniger an der Südostflanke des Berges angelegt. 
Das letzte Stück zum Gipfel ist etwas exponiert und an wenigen Stellen mit Ketten gesichert. Aber Achtung: Nicht alle Ketten sind am Ende verankert...

Auch auf dem Madone habe ich eine fantastische Rundumsicht. Über dem Centovalli ziehen sich bereits dicke schwarze Wolken zusammen, während der Lago Maggiore in tiefstem Grün-Blau erstrahlt. 
Ich bleibe in Anbetracht des Vergleichs zwischen Uhr und Fahrplan nicht lange auf dem Gipfel. Die Aussicht kann ich auch während des Abstiegs noch geniessen.
Zügig steige ich vom Madone zum Sattel ab, auf der anderen Seite wieder 200hm hoch und schliesslich zurück zur Cimetta. 
Mit den drei Bergbahnen geht es hinunter ins Tal.

Fazit
Die lange Reise ins Tessin und zurück für eine dreistündige Wanderung hat sich insofern gelohnt, als dass mir die Sonnenstrahlen nach 3 Tagen nass und grau gut getan haben. Wenn man sowieso im Tessin ist, kann ich die Wanderung nur empfehlen!

Mehr zu dieser Tour auf GPSies.com.