Samstag, 3. September 2016

Sirwoltesee - Bistinepass

Das Bietschhorn
Heute begebe ich mich in ein mir noch völlig unbekanntes Wandergebiet. Die Region Simplon stand bisher zwar auf der Wunschliste, jedoch habe ich noch keine Wanderung dort unternommen. Heute soll sich das ändern.
Der Zusatzzug in Richtung Brig ist total überfüllt. Doch ich gehe fest davon aus, dass die wenigsten eine Wanderung zum Sirwoltesee unternehmen werden. 
Um 10:00 steige ich an der Station Engeloch aus dem Postauto und beginne mit dem Aufstieg zum Sirwoltesee.






Eckdaten:
Startpunkt: Engeloch, 1800 müM
Endpunkt: Simplon Passhöhe, 1991 müM

Route:
Engeloch - Sirwoltesee - Sirwoltesattel (2621 müM) - Bistinepass (2417 müM) - Simplon

Wegzeiten:
Engeloch - Sirwoltesee: 70 min
Sirwoltesee - Sirwoltesattel: 40 min
Sirwoltesattel - Bistinepass: 60 min
Bistinepass - Simplonpass: 60 min

Total: 3h 50min

Weg:
Durchwegs T2, gut markiert. Beim Sirwoltesee kurzzeitig etwas Blockgelände.


Wegbeschreibung:

Blick auf den Sirwolteweiher
Die Wanderung startet bei der Postautohaltestelle Engeloch. Wie immer bei Wanderungen im Wallis tut man gut daran, wenn man ein paar Wegpunkte an der Route kennt, denn auf den Wegweisern stehen nicht immer die gleichen Stationen angeschrieben. Der Wegweiser beim Engeloch zeigt jedoch den Weg und die Zeit für den Sirwoltesee und den Bistinepass an. Also kann die Wanderung losgehen.
Zunächst führt der Weg leicht abwärts durch einen kleinen Wald zur Chlusmatte. Ab hier steigt der Weg mehrheitlich recht nahrhaft an. Ich gewinne schnell an Höhe, was mir gut entgegenkommt. Die Landschaft ist wunderschön, und bald kommt ein Wasserfall in Sichtweite. Dort muss ich hin und noch ein wenig weiter hinauf.

Blockfeld beim Sirwoltesee
Bei einem schmalen Felsriegel sind Drahtseile und Eisenstiege angebracht. Der Weg ist dennoch nicht ausgesetzt und sehr gut begehbar. Kurz vor dem Sirwoltesee wechselt das Landschaftsbild ich stehe plötzlich im Blockgelände. Dort ist wie immer Vorsicht geboten, damit kein schmerzhafter Fehltritt passiert. 
Der Sirwoltesee selbst ist beinahe ausgetrocknet. Wenig weiter, am Ende des Blockgeländes folgt der grössere Sirwolte Weiher. Dieser glänzt in tiefem Türkis. Ich lasse den See aber links liegen und steige weiter hoch in Richtung Sirwoltesattel. Weg und Landschaft erinnern mich nun stark an die Wanderung über den Saflischpass anfang Sommer. 
Bald ist der Sattel erreicht und ein wenig unterhalb - mit bestem Blick auf das Nanztal - setze ich mich zur Mittagsrast hin. 

Auf dem Bistinepass
Von hier ist es nicht mehr weit, bis dieser Wanderweg auf den Alpenpässeweg trifft. Auf diesem trifft man ab und zu Leute an. Gerade im angenehmen Mass. Der Alpenpässeweg verläuft leicht sinkend der Flanke des Nanztals entlang. Nach ca. 40min nehme ich einen Trampelpfad, der direkt auf den Bistinepass zuführt. Nach wenigen Minuten bin ich dort (oben) angelangt. Nun folgt noch der endlos scheinende Abstieg (und zum Schluss eben nochmals Anstieg) zum Simplonpass. Der Wanderweg verliert stetig an Höhe. Er ist allerdings ein wenig ausgetreten, so dass ich gut auf den Weg acht geben muss.
Nach ca. 25 min kommt das Ziel in Sichtweite. Aber eben - nach der Abstiegsrampe folgt ein letzter Gegenanstieg von etwas mehr als 100 Höhenmetern. 
Nach total 3h 50min wandern treffe ich auf der Simplon Passhöhe ein. Es bleibt gerade noch Zeit für ein paar Fotos, bevor das Postauto kommt, welches im Vergleich zum Morgen leer ist. 

Fazit:
Die Wanderung führt durch eine wunderschöne, immer wieder wechselnde Landschaft. Die Anstiege sind gut machbar. Allerdings ist die Tour eher einsam. Man muss es mögen - für mich ein absolutes Highlight.




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Freitag, 26. August 2016

Frühstück auf dem Gantrisch


Sommer - Sonne - Sonnenschein - seit Tagen lockt das tolle Spätsommerwetter zu Ausflügen in die Berge. Warum also nicht wieder einmal am Morgen vor der Arbeit eine Tour auf den Gantrisch planen? Die Temperaturen sind früh am Morgen noch angenehm, die Luft ist frisch und sauber, und es bilden sich noch keine Warteschlangen auf den Wanderwegen. Um 06:25 starte ich auf der Wasserscheide. Es ist ganz ruhig - selbst die Kühe sind noch im Ruhemodus. Los geht es in Richtung Leiternpass.



Eckdaten:
Startpunkt: Parkplatz Gurnigel Wasserscheide
Endpunkt: Parkplatz Gurnigel Wasserscheide

Route
Parkplatz Wasserscheide - Alp Obernünene - Leiternpass - Grätli - Gantrisch - Schibespitz - Morgetepass - Parkplatz Wasserscheide

Wanderzeiten:
Wasserscheide - Alp Obernünene: 20min
Alp Obernünene - Leiternpass: 20min
Leiternpass - Gantrischgipfel: 20min
Gantrischgipfel - Morgetepass: 25min
Morgetepass - Wasserscheide: 40min

Total: 2h 05min

Weg:
Mehrheitlich T2, Gipfelanstieg zum Gantrisch T3 mit Drahtseilen gesichert, etwas ausgesetzt.


Wegbeschreibung:
Nun, der Weg zum Gantrisch ist mir altbekannt. Fast jedes Jahr nehme ich ihn einmal unter die Füsse.
Nach dem Parkplatz geht es zunächst ca. 20min auf dem Fahrweg zur Alp Obernünene. Die ersten paar hundert Meter steigt der Weg grad ordentlich an, danach wird er flach. 

Nach der Alp Wirtschaft (die so früh am Morgen noch geschlossen war), wechselt der Weg zu T2. Es geht angenehm steigend auf den sich immer in Sichtweite befindenden Leiternpass zu. 
Dieser ist bald erreicht. 

Knapp vor dem Leiternpass zweige ich auf den etwas ausgesetzten Pfad über das Grätli ab. Von meinen früheren Wanderungen her kenne ich den Pfad und weiss, dass ich während ein paar Metern die Hände zu Hilfe nehmen werde. Heute ist der Pfad etwas glitschig, da es noch Morgentau auf den Steinen hat. Daher ist doppelte Vorsicht geboten. 

Die heikle Stelle ist schnell  passiert, und danach führt die Route wieder auf gutem T2 an der Südflanke des Gantrischs entlang zum Grat, welcher dann zum Schibespitz führt. Auf dem Grat zweige ich rechts ab, wo der eigentliche Gipfelanstieg beginnt. 
Vor ein paar Jahren hat mich der Aufstieg durch die mit Drahtseilen gesicherte Felsrinne noch beeindruckt, mittlerweile kenne ich den Anstieg und bringe ihn rasch hinter mich.

Um 07:25 Uhr habe ich den Gipfel erreicht. Es befinden sich bereits ca. 10 Personen oben, doch die verteilen sich auf dem breiten Gipfel recht gut. 
Nachmittags wäre der Andrang sicherlich grösser.

Ich lasse mich nieder und packe mein Frühstück aus dem Rucksack. Das habe ich mir nun verdient - Parkplatz Wasserscheide bis Gantrisch-Gipfel in 1h finde ich eine sportliche Leistung. 

Nach den Frühstück mache ich mich an den Abstieg. Die heikle, etwas ausgesetzte Felsrinne kraxle ich auch behänder hinunter als auch schon. Auf dem Grat halte ich gerade aus zum Schibespitz und von dort rechts hinunter zum Morgetenpass, der eben von den ersten Sonnenstrahlen erfasst wird. 
Auf dem Abstieg über den guten Weg ist es wieder glitschig vom Tau. 

Bald ist die Fuhrstrasse erreicht. Bei der unteren Gantrischhütte zweigt der Weg nochmals in den Wald ab und hält auf den Parkplatz Wasserscheide zu.
Nach flinken 2h 05 min Wandern treffe ich wieder beim Auto ein.
Das sehr frühe Aufstehen hat sich heute so richtig gelohnt!


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Sonntag, 7. August 2016

Eigertrail - Wanderung am Fusse der Eigernordwand

Sicht auf Lauberhorn und Tschuggen
Heute musste ich einmal ausschlafen. Dennoch lockt das Wetter nun nach draussen. Der Himmel ist blau, die Sonne scheint, die Temperaturen sind angenehm. Eine kurze Wanderung mit ein paar Höhenmetern in schöner Kulisse ist genau das Richtige.
Der Eigertrail scheint mir genau das zu bieten. Von Alpiglen aufwärts zum Eigergletscher warten 750 Höhenmeter. Das scheint mir für den heutigen Tag vernünftig. Und die Wanderung kann dann immer noch mit einem beliebig langen Abstieg in Richtung Wengernalp und Wengen nach Gutdünken verlängert werden.
Um 12:20 Uhr geht es in Alpiglen am Fusse der Eigernordwand los.



Eckdaten:
Startpunkt: Station Alpiglen, 1614 müM
Endpunkt: Wengernalp, 1880 müM
Route:
Alpiglen - Eigertrail - Station Eigergletscher (2319 müM) - Haaregg - Wengernalp

Wanderzeiten:
Alpiglen - Eigergletscher: 1h 40min
Eigergletscher - Wengernalp: 45 min

Weg:
Durchwegs T2, sehr gepflegt und einfach zu begehen. Sehr viele Leute in beide Richtungen.






Wegbeschreibung:
Bei der Station Alpiglen startet der Wanderweg in Richtung dem Berghaus Alpiglen. Rechts an diesem vorbei beginnt der Weg als bald treppenartig zu steigen - immer direkt auf die Eigernordwand zu. 
Bereits hier treffe ich für meinen Geschmack unangenehm viele Leute an. Ich mag es nicht, wenn vorne und hinten eine Schlange von Leuten auf dem Wanderweg anzutreffen ist.

Bald schon sind die ersten 100 Höhenmeter zurückgelegt, Hier steht der Wegweiser an der Verzweigung, bei welcher der Weg von Grindelwald her auf den Eigertrail trifft. 
Der Eigertrail geht rechts weg, angenehm ansteigend zieht er westwärts. 
Der Weg und die Aussicht sind fantastisch. Wenn nur die vielen Leute nicht wären...

Nach ca. 1h steigt der Weg nochmals merklich an. Idyllisch gelegen, unterhalb des Rotstocks. Noch eine Höhenstufe weiter - es sind nicht mehr viele Höhenmeter zu überwinden - weiden die Kühe. Es ergibt sich ein fast allzu kitschiges Bild. 
Nach der nächsten Krete kommt auch schon das Ziel Eigergletscher in Sicht. Der Wanderweg verliert 
zuerst noch ein paar Höhenmeter, bevor er sich steinige Rampe zur Bergstation der Sesselbahn Eigernordwand hochzieht. 
Hier ist der höchste Punkt erreicht und es wird Zeit für den Lunch.



Schlussanstieg zum Eigergletscher
Nach einer für meine Verhältnisse ausgiebigen Pause begebe ich mich auf den Moränenweg, welcher mich in Richtung Wengernalp führt. Der Gletscherschwund wird einem hier so richtig bewusst. Noch vor einigen Jahren wäre man dem Gletscher noch viel näher gewesen. Jetzt hat er sich bis weit den Eigerwestgrat hoch zurückgezogen. 
Der Moränenweg führt steil abwärts. Bereits nach rund 20 min bin ich an der Haaregg und schlage den Weg in Richtung Wyssi Flue ein. Ab hier geht es nicht mehr weit bis zur Wengernalp, wo ich nach einem Schlussspurt genau pünktlich die bereits überfüllte Bahn in Richtung Wengen erreiche. 



Fazit
Sehr schön angelegter, einfacher Wanderweg mit wenigen steilen Passagen. Am Wochenende quillt der Weg allerdings über vor allerhand mehr oder weniger wandertauglichen Menschen. Das trübt das Erlebnis leider deutlich. 

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Samstag, 6. August 2016

Alljährlicher Besuch auf der Gemmi

Während den letzten Wanderungen hat sich für mich eindeutig gezeigt: Hochlaufen - ja gerne! Herunterlaufen - lieber nicht. Deshalb habe ich mir für heute ein nettes Projekt herausgesucht.
Mein mittlerweile alljährlicher Besuch auf der Gemmi steht an. Und zwar für einmal in einer etwas anderen Form. Ich werde von Leukerbad her den imposanten Säumerweg erklimmen, währemd mein Bike von der Seilbahn hochtransportiert wird. Von oben geht es dann mit dem Bike fix in Richtung Sunnbühl und Kandersteg. So habe ich 2 in 1: eine tolle Wandertour und eine Biketour. Ich freue mich!



Eckdaten:

Startpunkt Wanderung: Talstation Gemmibahn, 1424 müM
Endpunkt Wanderung: Bergstation Gemmipass, 2346 müM

Route:
Leukerbad - Säumerweg - Gemmipass (2346 müM)

Wegzeiten:
Talstion Gemmi - Bergstation Gemmi: 1h 25min

Weg
T2, imposant in der Felswand, jedoch immer breit und problemlos begehbar.





Wegbeschreibung:
Der Weg startet direkt bei der Talstation der Gemmibahn und führt zunächst auf einem Fuhrweg dem Skischulgebiet Erli entlang aufwärts direkt auf den Gemmiwand zu. Ideal zum "Warmwandern".
Bald geht der Weg in den Wald hinein und wird bereits deutlich steiler. Nach einigen Kehren sind bereits über überwunden und der Weg kommt aus dem Wald heraus. Nun geht es erst richtig los. Zuerst zieht sich der Säumerweg wie eine Rampe der Felswand entlang, später wimdet er sich in kurzen Kehren durch die Einschnitte in der Wand.
Plötzlich kommt ein sehr giftiger und kalter Wind auf. Es sind 2 Jackenschichten nötig, um den Wind halbwegs vom verschwitzten T-Shirt wegzuhalten. Dennoch wird es sehr rasch sehr kalt. 
Der Weg ist steil und immer noch ist kein Ende in Sicht. Doch obwohl der Weg mitten in der Felswand verläuft, ist er nirgends wirklich ausgesetzt. Er ist breit und gut befestigt. 
Rund 200hm unterhalb des Gemmipasses zweigt der Einstieg zum Klettersteig ab. Nun ist es nicht mehr weit. Teilweise treppenartig wird die letze Höhenstufe vor der Ebene zum Pass überwunden. Der Wind wird immer stärker und kälter.

Auf der Krete angekommen, sehe ich bereits das Hotel Wildstrubel. Noch sind es ein paar Höhenmeter  bis dorthin.
Ich treffe auf Touristen in T-Shirt und kurzen Hosen. Sie scheinen die Temperaturen auf 2300müM komplett überschätzt zu haben. 
Total durchgefroren erreiche ich nach 1h 25min die Bergstation der Gemmibahn, wo mein Bike brav auf mich wartet.


Fazit:
Der Säumerweg von Leukerbad auf die Gemmi ist für mich immer wieder lohnenswert. Aufwärts lässt sich der gut ausgebaute Weg für geübte Wanderer in leichten Trailschuhen begehen. abwärts sind Wanderschuhe wegen dem steilen Abstieg und dem lockeren Kies sicherlich empfehlenswert. 
Die Gemmi bietet anschliessend viele Möglichkeiten, wie der Tag weiter gestaltet werden kann. sei es mit Wanderungen auf der Gemmi, dem Abstieg in Richtung Schwarenbach - Sunnbühl, eine Hochtour auf den Wildstrubel oder der Übergang via Rote Chumme auf die Engstligenalp.

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Samstag, 30. Juli 2016

Mittagslunch auf dem Sparrhorn


Idyllisch: Lügasee knapp oberhalb der Belalp
Zum zweiten Mal in dieser Woche starte ich einen Versuch für die Wanderung aufs Sparrhorn oberhalb der Belalp. Beim letzten Versuch hingen die Wolken aber derart am Gipfel, dass ich dann auf der Wanderautobahn zur Hängebrücke landete.
Heute sollte das Wetter und somit auch die Aussicht bis in den Nachmittag hinein halten. 
Leider produzierte der Zug wieder einmal 15min Verpätung, aber das Postauto nach Blatten wartete den Anschluss in Brig ab. 
So bin ich um 10:15 auf der Belalp und habe als Tagesziel das um ca. 930 Höhenmeter höher gelegene Sparrhorn im Blick. Zwar würde die Sesselbahn Hohbiel mich bis auf ca. 1h an den Gipfel heranbringen, das kommt jedoch für mich nicht in Frage. 
Also geht es direkt von der Belalp her los.


Teil des Schlussanstiegs zum Vorgipfel
Eckdaten
Startpunkt: Belalp Station, 2090 müM
Endpunkt: Belalp Station, 2090 müM

Route:
Belalp - Tyndalldenkmal - Sparrhorn (3021 müM) - Bergstation Hohbiel
Tyndalldenkmal - Belalp Station

Wanderzeiten:
Belalp - Tyndalldenkmal: 35 min
Tyndalldenkmal - Sparrhorn: 75 min
Sparrhorn - Belalp: 70 min

Weg
Gut gepflegter und signalisierter T2 Bergwanderweg. Gipfelanstieg teils über gut befestigte Steinplatten, eher T3-. Der Weg ist nirgends wirklich exponiert oder ausgesetzt.



Wegbeschreibung:
Von der Belalp gehe ich über die leicht ansteigende Fahrstrasse ostwärts los. Heute hat es kaum Leute - und das obwohl das Wetter viel besser ist als beim letzten Besuch hier oben.

Tagesziel Sparrhorn
Bei den nächsten Häusern zweigt der Weg links ab. Ab hier könnte man die Sesselbahn benutzen und sich bis 350hm unter den Gipfel tragen lassen. Die lasse ich natürlich sein und folge dem Fusspfad leicht und angenehm ansteigend bis zum Tyndalldenkmal, welches ich nach einer guten halben Stunde erreiche. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf das Ende des Aletschgletschers.
Ab jetzt steigt der Weg etwas stärker an. Der Pfad ist teilweise auch recht ausgewaschen, aber immer noch gut zu begehen. 
Knapp unterhalb der Bergstation Hohbiel zweige ich mach rechts ab und nehme einen Nebenpfad, der mich recht steil zum Aufbau des Vorgipfels führt. Hier braucht es an ein paar wenigen Stellen etwas Trittsicherheit. 
Bald trifft dieser Pfad wieder auf den Hauptweg, welche von der Bergstation der Sesselbahn herkommt. Nun sind noch ca. 300hm zu überwinden. Der Weg führt über treppenartig angeordnete Steinplatten steil aufwärts. Bald stehe ich auf dem Vorgipfel. Und nun sehe ich, was auf mich zukommt. Ich meine nicht, den steilen Schlussanstieg zum Gipfel sondern die Menschen, die sich wie Ameisen am Gipfel und auf dem Pfad tümmeln. Wo kommen die bloss her? Wohl von der Sesselbahn, denn auf dem Wanderweg habe ich kaum Leute angetroffen oder vorausgehen sehen. 
Ich bringe die letzen Höhenmeter hinter mich. Ca. zwei Dutzend Leute wuseln auf dem wirklich kleinen Gipfel umher. Sehr schade! Das ist gar nicht mein Ding!

Schöne Aussicht beim Mittagslunch
Ich versuche trotzdem die 360-Grad-Rundumsicht zu geniessen: Grosser Aletschletscher, Aletschhorn, Oberaletschgletscher (oder was davon noch übrig ist), Bietschhorn, Weisshorn, Matterhorn, .... Alle sind sie da und in voller Pracht zu sehen. Insofern hat sich der Aufstieg auf jeden Fall gelohnt. 
Ich ergattere mir einen Felsbrocken für eine kurze Rast und etwas Lunch. Bald mache och mich aber wieder davon - bevor alle anderen aufbrechen.
Der Abstieg geht rasch. Nach 25min bin ich bereits bei der Bergstation der Sesselbahn. Von hier aus folge ich mehr oder weniger dem gleichen Weg, den ich im Aufstieg nahm.
Vorbei am Tyndalldenkmal geht es zurück zur Belalp, wo ich nach einer genau 3-stündigen Wanderung eintreffe.

Fazit:
Die Wanderung lohnt sich wegen der Aussicht und hat mit 940 Höhenmetern und 3 Stunden Wanderzeit für mich eine optimale Länge. Störend waren für mich die vielen Menschen auf dem Gipfel. Da ist es mit der Ruhe, die ich auf dem Wanderweg genoss, definitiv vorbei. 

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Freitag, 29. Juli 2016

Rotsteinpass - Lisengrat - Säntis

Hütte auf dem Rotsteinpass
Heute gibt es noch einmal einen Ausflug nach dem Motto "Zugfahrt mit etwas wandern". Wobei "etwas wandern" immerhin 1300 Höhenmeter beinhalten wird. 
Meine Reise führt mich für einmal in eine ganz andere Gegend der Schweiz. Via Zürich und Buchs fahre ich nach Wildhaus. Von dort aus nehme ich die solarbetriebene kleine Gondelbahn nach Gamplüt, wobei ich die 250 Höhemeter, welche die Bahn zurücklegt inkl. der Wartezeit zu Fuss wohl fast gleich schnell zurückgelegt hätte, denn die Bahn fährt immer erst, wenn die beiden Gondeln à 6 Personen voll sind. Das steht aber nirgends so deklariert.
Nach der schier endlosen Anreise kann ich um kurz nach 11 Uhr endlich loswandern. 


Eckdaten:
Startpunkt: Gamplüt Bergstation, 1354 müM
Endpunkt: Säntis Gipfel, 2501 müM

Route:
Gamplüt - Langenbüel - Schafboden - Rotsteinpass - Lisengrat - Chalbersäntis -
Säntis (2501 müM)

Wanderzeiten:
Gamplüt - Schafboden: 65 min
Schafboden - Rotsteinpass: 40 min
Rotsteinpass - Säntis: 60 min

Total: 2h 45min - bei sehr forschem Tempo!

Weg:
Bis Rotsteinpass T2.
Ab Rotsteinpass über den Lisengrat zum Chalbersäntis T3, teils exponiert aber sehr gut mit Drahtseilen gesichert. Es Bedarf Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Nur für erfahrene Wanderer zu empfehlen.
Gesamter Weg sehr gut unterhalten und gut signalisiert.

Wegbeschreibung:

Das Tagesziel Säntis
Ab Gamplüt folge ich zunächst der Fahrstrasse über eine Weide in Richtung Thurwies. Obwohl ich die Alp Thurwies links unter mit lasse, gehen auf dem Weg durch den Wald wertvolle 100 Höhenmeter verloren. Im Wald ist der Weg pflotschig und Aussicht gibt es auch keine. Zum Glück kann ich den Wald nach 25min hinter mir lassen und es kommt nun offenes Gelände. Das Tagesziel Säntis zeigt sich bereits in scheinbar greifbarer Nähe - allerdings gibt es noch 1300 Höhenmeter zu überwinden. 

Der Weg steigt nun ziemlich steil erneut über einen Fahrweg an. Bald zweigt ein weiss-rot-weiss markierter Bergweg in die Wiese ab und schlängelt sich hoch zur Alp Längenbühl. Die ersten 200 Höhenmeter sind geschafft!
Es geht weiter in mehr oder weniger engen Kehren hoch zum Schafboden. Dort gibt es eine kleine Alpwirtschaft, die ich aber nicht besuche. Ich gehe sofort weiter - bin grad gut im Flow und der Aufstieg fällt mir leicht. 

Wie einen Rampe führt der Weg dem Rotsteinpass entgegen. Ich finde einen guten Rhythmus, und nach ca. 1h 45min erreiche ich den Rotsteinpass. Hier gibt es eine hübsche Hütte mit einer Terrasse. Es scheint zwar die Sonne, aber der Wind bläst stark und kalt.

Ich marschiere weiter, nun auf den exponierten Lisengrat zu. Etwas entfernt sehe ich einen Felskopf, an dessen Seite sich markant im Zickzack ein Weg hochwindet. Es sind auch viele Leute zu erkennen. Ich frage mich, ob man dort zwingend hoch muss, oder ob es sich um einen Aussichtspunkt handelt, der umgangen werden kann. Bald darauf weiss ich es: Man muss dort rauf! Der Weg ist steil, wie Treppen in den Fels gehauen und ebenso wie die beiderseits abschüssigen Gratpassagen gut mit Drahtseilen gesichert. Dennoch eignet sich dieser Weg nur für berggewohnte Menschen - was offenbar nicht alle anwesenden vorher wussten. Für mich ist die Begehung des Grates attraktiv, jedoch bin ich inzwischen seit fast 2.5h ohne Pause unterwegs und die Kräfte schwinden langsam aber sicher zu Gunsten der Unterzuckerung. Eine Pause kommt aber nicht mehr in Frage, das ich sonst um wenige Minuten die Bahn verpassen und somit eine ganze Stunde verlieren würde. Noch dazu geht immer noch der giftige Wind, der auch nicht zum Verweilen einlädt. 

Exponierter Weg über den Lisengrat
Ich steige noch über ein paar kurze, exponierte Abstiege und Gegenanstiege. Es kommen mir viele nicht wirklich bergtaugliche Touristen entgegen. Das grenzt an gefährlich, wenn die hier weitergehen...  Schliesslich erreiche ich nach 2h 45min den Gipfel vom Säntis. Leider hat es entgegen den Vorhersagen rundherum Wolken. Sie sind nicht dicht, aber verhindern jegliche Fernsicht. Sehr schade!

Pünktlich zur Abfahrt der Gindelbahn erreiche ihc die Bergstation und fahre mit der Bahn auf die Schwägalp. 

Fazit:
Die Wanderung zum Säntis ist absolut lohnenswert. Gerade der Lisengrat ist für gewohnte Berggänger sehr attraktiv. 
Für die Fahrt mit der Gondelbahn Gamplüt gibt es keinen eigentlichen Fahrplan. Das kann einen gut durchdachten Zeitplan ziemlich durcheinander bringen. 

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Dienstag, 26. Juli 2016

Wanderautobahn Belalp - Hängebrücke - Riederalp

Heute stehe ich voller Vorfreude auf eine Wanderung von der Belalp aufs Sparrhorn auf. Der Wetterbericht meldet zumindest bis Mitte Nachmittag trockene Verhältnisse.
Bereits um 10:00 stehe ich auf der Belalp. Das Wetter - nun ja.. etwas verhangen. Auf der Alp zwar recht sonnig, aber an den Gipfeln und insbesondere am Sparrhorn hängen dicke schwarze Wolken. Sehr dicke, sehr schwarze Wolken.
Ich spreche mich kurz mit mir ab und beschliesse, dass es keinen Sinn macht, die 950hm hochzusteigen, nur um dann im dicken Nebel keine Sicht zu haben. Was kann ich tun? Nicht viel Anderes, als der Massenwanderung in Richtung Hängebrücke und Riederalp folgen. Nun dann - immer noch besser als unverrichteter Dinge wieder heimzufahren.


Eckdaten:
Startpunkt: Belalp Bergstation, 2095 müM
Endpunkt: Riederalp West, 1925 müM

Route:
Belalp - Hotel Belalp - Alp Oberaletsch - Hängebrücke (1605 müM) -  Grünsee - Silbersand - Riederfurka - Riederhorn (2230 müM) - Riederalp West

Wanderzeiten:
Belalp - Hotel Belalp: 25min
Hotel Belalp - Hängebrücke: 65min
Hängebrücke - Silbersand: 50min
Silbersand - Riederfurka: 30min
Riederfurka - Riederhorn: 25min
Riederhorn - Riederalp West: 30min

Total: 3h 45min

Weg:
Durchwegs T2, teils Alpweg, teils Waldweg, teils Bergweg.


Wegbeschreibung:
Man kann es eigentlich nicht verfehlen: Immer den Menschenmassen nach. Ich komme mir zumindest zu Beginn der Wanderung vor, wie am Pfingstsamstag auf der Gotthardautobahn. Die Menschenmassen wälzen sich von der Bergstation Belalp in Richtung Hotel Belalp. Der Weg ist breit und steigt nur langsam an. Hier die Leute zu überholen, macht wenig Sinn, denn wenn ich beim Hotel ein paar Fotos vom Gletscher machen will, werde ich sowieso wieder eingeholt.

Nach dem Hotel sinkt der Weg zum Teil ziemlich steil. Hier zeigt sich, wer berggängig und wer bergungewohnt ist, denn man muss schon etwas trittsicher sein, um hier schnell vorwärts zu kommen. Ich nutze die Chance und drücke kräftig aufs Tempo, so dass ich nach ca. 100hm die Leute überholt und endlich freies Gelände vor mir habe. Der Weg sinkt weiter; immerhin verliert man bis zur Hängebrücke rund 500 Höhenmeter. Erst gegen die Alp Oberaletsch hin flacht der Weg allmählich aus.


Beim Punkt 1716 macht der Weg eine markante Kehre. Nur wenige Meter weiter wäre ein Aussichtspunkt auf den Gletscher, diesen lasse ich aber links liegen und steige weiter vorsichtig über die Moräne ab hin zur Hängebrücke. Ich habe Glück und kann diese ohne Wartezeit und Stau passieren.
Auf der anderen Seite gönne ich mir eine kurze Rast und beobachte dabei halb amüsiert und halb befremdet die vielen Menschen, die hier vorbeigehen.

Nun geht es bergauf! Die verlorenen Höhenmeter müssen wieder erklommen werden. Bis zum nahen Grünsee folge ich erneut dem Menschenstrom. Danach zweige ich links ab auf die wenig begangene weil etwas längere Route via Silbersand zur Riederfurka.
Der Weg beginnt attraktiv und idyllisch zwischen Felsen. Leider dauert das nicht allzu lange an. Danach gelangt der Weg in den Wald und schlängelt sich schier endlos mal fast flach und mal etwas steiler durch die Gegend. Aussicht hat man leider kaum. Nur ab und zu zeigt sich der Aletschgletscher für einen kurzen Augenblick. Nach einem kurzen und steilen Anstieg kurz vor dem Silbersand, geht es in einer Spitzkehre quasi retour in Richtung Riederfurka. Nun ist nur noch Wald zu sehen, und ich versuche die Strecke so schnell wie möglich zurückzulegen. Klar ist der Aletschwald mit seinen uralten Lärchen ein tolles Naturschutzgebiet, aber irgendwann habe ich das auch gesehen.

Auf der Riederfurka sticht mir das um 170 Höhenmeter erhobene Riederhorn ins Auge - wenigstens noch ein kleiner Gipfel heute? Ich gleiche die Angaben auf dem Wegweiser mit der Uhr und dem Fahrplan ab und beschliesse, mir den Abstecher auf dieses kleine Horn noch zu gönnen.
Der Anstieg ist angenehm und nur ganz zum Schluss ein wenig steil. Von oben sieht man durchs Goms und bis ins Rhonetal. Immerhin eine kleine Entschädigung.
Der Abstieg zur Riederalp ist schnell erledigt und von dort geht es mit der Gondelbahn ins Tal.





Fazit:
Nun - was will man machen, wenn man sich nicht im Nebel auf das angestrebte Horn bewegen will? Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum weit herum von dieser Wanderung so geschwärmt wird. So viele Menschen - das hat für mich nichts mehr mit Naturerlebnis zu tun. Die Aussicht auf den Gletscher ist selten und weit weniger gut als auf dem Panoramaweg vom Bettmerhorn zum Märjelensee. Und das Erlebnis "Hängebrücke" ist innerhalb von 90sec vorbei.
Wer's mag - gerne wieder, aber für mich sicher nicht mehr. Aber das Sparrhorn steht weiterhin auf meiner Todo-Liste. 

Mehr zu dieser Tour:
Wanderland.ch (inkl. Karte zum Download)
Belalp.ch
GPSies.com


Sonntag, 24. Juli 2016

Bike to Niederhorn


Heute habe ich für einmal eine etwas andere Form von Wanderung vor mir. Da man nicht so richtig weiss, wie sich das Wetter entwickeln wird, wähle ich eine Tour, die ich fast jederzeit unterbrechen oder beliebig verlängern kann. 

Ich lade mein Bike in den Zug und fahre bis Thun. Von dort radle ich dem wunderschönen Thunersee entlang bis zur Beatenbucht. Von dort geht's mit der Standseilbahn nach Beatenberg. 
Ab Beatenberg folge ich mit dem Bike der Trottinetabfahrt aufwärts bis zur Mittelstation Vorsass. Ab hier geht es dann los mit der kurzen Wanderung. 


Eckdaten:
Startpunkt Bike: Beatenberg Station, 1121 müM
Endpunkt Bike: Mittelstation Vorsass, 1581 müM
Startpunkt Wanderung: Mittelstation Vorsass, 1581 müM
Endpunkt Wanderung: Mittelstation Vorsass, 1581 müM

Route:
Beatenberg Station - Mittelstation Vorsass - Vorsass Türli - Niederhorn (1934 müM) - Flösch - Vorsass 
Von dort mit dem Bike via Waldegg - Luegibrüggli - Unterseen - Gunten nach Thun

Zeitbedarf:
Bike Thun - Beatenbucht: 40 min
Bike Beatenberg - Vorsass: 45 min
Wanderung Vorsaas - Niederhorn: 35 min
Wanderung Niederhorn - Vorsass: 30 min
Bike Vosass - Thun: 1h 45min

Weg:
Thun - Beatenbucht: Hauptstrasse
Beatenberg - Vorsass: Asphaltiert, kaum Verkehr
Wanderweg: Aufwärts T2, mehrheitlich im Wald, sehr lehmig und mit Wurzeln durchzogen. Abwärts T2-, sehr einfach und nur sanfter Abstieg.
Beatenberg - Waldegg: Teilweise Naturweg (Kies)
Waldegg - Unterseen - Thun: Hauptstrasse



Wegbeschreibung:
Mit dem Bike fahre ich über die Hauptstrasse dem Thunersee entlang zur Beatenbucht. Die Route ist flach, auf kurzen Abschnitten kann man als Radfahrer das Trottoir benutzen. Zum Glück hat es am Sonntagvormittag kaum Verkehr auf dieser Strasse.
Jeweils in der Mitte der zu durchquerenden Dörfer hat es ganz kurze Anstiege. Nach knapp 40min treffe ich in der Beatenbucht ein und fahre mit der Standseilbahn hoch nach Beatenberg.

Ab Beatenberg führt eine durchchwegs asphaltierte Fahrstrasse zur Mittelstation Vorsass. Die Höhendifferenz von 460hm verteilt sich sehr regelmässig und angenehm auf eine Strecke von ca. 6km. Ab und zu kommen einem Trottinettfahrer vorbei, die sich in Gruppen auf die gesamte Breite der Strass verteilen. Da ist etwas Vorsicht geboten.



Nach rund 45 min biken erreiche ich die Mittelstation Vorsass. Hier stärke ich mich mit meinem PicNic und stelle das Bike ab. Von hier aus geht es zu Fuss weiter. Ich wähle für den Aufstieg die etwas steilere Variante via Vorsass Türli. Der Pfad führt zunächst links über eine Wiese auf den Wald zu. Der Pfad ist pflotschig - hier gab es in den letzten Tagen offenbar häufiger heftige Niederschläge. Auch im Wald  ist der Weg nass und dadurch glatt. Manchmal stehe ich knöcheltief im Morast. Der Weg ist einigermassen steil und so sind gewinne ich sehr rasch an Höhe. Nach nur rund 35 min habe ich das Niederhorn erreicht. Die Sicht ist leider wolkenverhangen, und ich kann nur schemenhaft den Thunersee und die Bödeli-Region erahnen. Ein längerer Aufenthalt macht hier oben also keinen Sinn, und ich mache mich sofort auf den Rückweg. Der Wanderweg via Flösch ist deutlich weniger steil und auch weniger nass als die Route im Aufstieg. Nach angenehmen 30min hinunterlaufen bin ich wieder bei der Mittelstation.

Nach einer erneuten kurzen Pause setze ich mich aufs Bike und folge der anderen Trottinett-Route Richtung Beatenberg. Diese Strecke hat teilweise Naturbelag und einige Gegensteigungen zu überwinden. Bei der Waldegg biege ich auf die Hauptstrasse ein und begebe mich auf die schier endlose Abfahrt über 600hm hinunter nach Unterseen. 
Ab Unterseen warten noch 20km Radtour dem Thunersee entlang auf mich. Zu den Beatushöhlen geht es nochmals etwa 40hm hoch. Glücklicherweise hat es immer noch nicht sehr viel Verkehr, so dass ich die wunderschöne Route auch etwas geniessen kann.
Trotudem bin ich froh, als ich in Thun ankomme und mein Bike für den Nachhauseweg in den Zug laden kann. 

Übersichtskarte Niederhorn: 

Donnerstag, 21. Juli 2016

Mellig und Gebidum

Auf dem Gebidum
Heute ist das Wetter ein grosses Fragezeichen. Wird es lange genug trocken bleiben, um noch ein paar Höhenmeter zu wandern? Und wenn ja - wo am ehesten?
Das Südwallis könnte eine gute Wahl sein. Saas-Fee ist leicht erreichbar und bietet unzählige Möglichkeiten von kürzeren und längeren Touren, auch mit Möglichkeiten von Zwischenabstiegen. Der Steinwildpfad über den Mellig und Gebidum interessiert mich, also wage ich es und starte um 10:00Uhr in Saas-Fee, obwohl sogleich die ersten Regentropfen zu fallen drohen.$





Eckdaten:
Startpunkt: Saas-Fee Busterminal, 1803 müM
Endpunkt: Saas-Fee Busterminal, 1803 müM

Route:
Saas-Fee Busterminal - Gletschersee - Spissen - Hannig - Mellig (2700 müM) - Gebidum (2764 müM) - Balmiboden - Bärenfalle - Saas Fee-Busterminal

Wanderzeiten:
Saas-Fee - Gletschersee: 30 min
Gletschersee - Hannig: 70 min
Hannig - Mellig: 40 min
Mellig - Gebidum: 15 min
Gebidum - Saas-Fee: 95 min

Total: 4h 10min

Weg:
Sehr gepflegter T2. Einfach und ungefährlich. 
Schlussanstieg aufs Mellig, Passage zwischen Mellig und Gebidum sowie im Abstieg nach Saas-Fee teilweise über Felsplatten, allerdings sehr problemlos zu begehen.


Wegbeschreibung:
Ich starte mit einem Spaziergang durchs Dorf. Es fallen ein paar wenige kleine Regentropfen. Ich lasse mich davon allerdings nicht einschüchtern, denn der Himmel ist nicht flächendeckend schwarz.

Auslaufkegel des Gletschers
Am Ende des Dorfes führt der Weg über eine Ebene, sogar leicht sinkend. Erst beim Erreichen des Waldes fängt der Weg an zu steigen. Ich folge dem Wegweiser zur Gletschergrotte. 
Der Weg schlängelt sich gemütlich durch einen Lärchenwald. Der Gletscherlehrpfad ist gesäumt mit Informationstafeln zum Gletscher in Saas Fee.
Ich wandere entlang dem Auslauf des nicht mehr vorhandenen Gletschers. Die Landschaft ist karg und der Gletscherbach plätschert. Über einen Holzsteg wechsle ich auf die andere Seite des Auslaufkegels und wandere - nun endlich steigend - zunächst der Moräne entlang und nach einer Spitzkehre auf der Moräne. Nun gewinne ich einige Höhenmeter. Wird auch langsam Zeit!
Nach dem Traversieren einer Felsflanke steigt der Weg nun steil im Zickzack an. Inzwischen scheint die Sonne und es ist düppig heiss. Steilere Passagen wechseln sich nun mit flachen Stücken, kurzen Abstiegen und dann wieder folgenden Gegenanstiegen ab. 
Der Weg heisst ja eigentlich Gemsweg, jedoch bekomme ich leide keine Gämsen zu sehen. Einzig eine Herde Ziegen sind friedlich zwischen den Wanderern am Weiden und lassen sich nicht stören. 
Nach 1h 40min habe ich die Bergstation Hannig erreicht. Hier wird man vom Blasorchester begrüsst. 

Aussicht aufs Almagellerhorn
Eigentlich wäre es Zeit für eine Mittagspause, aber da gerade die Sonne scheint, und ich ja nicht weiss, wie sich das Wetter entwickeln wird, ziehe ich sofort weiter in Richtung Mellig. 
Der Anstieg von 360hm ist nach 40min bewältigt. Die Route ist einfach und angenehm zu begehen. 

Im Blockgelände auf dem Gipfel des Mellig (es ist zwar eher eine aus Blockstücken geformte Kuppe) mache ich eine kurze Rast. 
Bis zum Gebidum ist es nun nicht mehr weit - der Wegweiser meldet 20min. Der gut markierte Bergweg führt durch einfaches Blockgelände. Landschaftlich wunderschön, wenn man es karg mag. 
Unterwegs kann ich ein Murmeltier beobachten. Von ganz weit sehe ich auch einen Steinbock, aber leider bleibt es der einzige, obwohl der Weg sich "Steinwildpfad" nennt. 

Nach ca. 15min ist auch das Gebidum (oder ist es der Gebidum?) erreicht. Auch hier gibt es keinen eigentlichen Gipfel. 
Ich konsultiere den Wegweiser, meine Karte, die Uhr und den Blick in den Himmel und beschliesse, den Weg nach Saas-Fee zu Fuss zu machen und nicht wie ursprünglich angedacht auf die Hannig zurückzukehren und von dort die Bahn zu nehmen. 

Der Weg ist in perfektem Zustand, so dass ich rasch vorankomme. Das Gelände ist sehr abwechslungsreich und damit ist er lange Abstieg kaum einmal langweilig. 
Einzig die Wegzeiten auf den Wanderwegschildern kommen mir etwas komisch vor. Ich bin sehr schnell gewandert und bis Balmiboden kaum die angegebene Zeit einhalten. Für den gesamten Abstieg nach Saas Fee war ich dann aber wieder deutlich schneller als oben angegeben.
Nach dem letzen Wegstück durch den Wald folgt zum Schluss der erneute Spaziergang durchs Dorf bis ich schliesslich pünktlich vor dem Busterminal ankomme. 

Fazit:
Dies war wieder einmal eine Wanderung, zu der ich eher zufällig gekommen bin. Sie war aber absolut jeden Schritt Wert. Vorteilhaft war auch, dass ich sie - hätte sich das Wetter verschlechtert - an verschiedenen Stellen abkürzen können. 


Mehr zu dieser Tour (inkl. Karte zum Download):





Mittwoch, 20. Juli 2016

Über den Hochstollen zum Abgschütz

Der Himmel ist immer noch wolkenlos. Ein weiterer wunderbarer Wandertag steht bevor.

Nach einigen Touren im Wallis sollte es heute eine ganz andere Kulisse geben. Der Weg wird mich heute von Hasliberg Käserstatt nach Melchsee-Frutt führen. Wenn man Beiträge zur Wanderung über den Hochstollen und das Abschütz liest, stösst man immer wieder auf Hinweise wie "leichte Kletterei", "ausgesetzt", "höchste Vorsicht" und ähnliches. Nun gut, es wird schon irgendwie gehen, ist der Weg doch als weiss-rot-weisser Bergweg deklariert. 
Um Punkt 11:00 starte ich bei der Bergstation Käserstatt zu dieser Tour ins Herzen der Schweiz.



Tagesziel Hochstollen
Eckdaten
Startpunkt: Bergstation Käserstatt, 1840 müM
Endpunkt: Melchsee-Frutt, 1902 müM

Route:
Käserstatt - Hochsträss - Wit Ris -
Hochstollen (2481 müM) - Abgschütz - Melchsee-Frutt 

Wanderzeiten:
Käserstatt - Hochsträss: 40 min
Hochsträss - Hochstollen: 45 min
Hochstollen - Melchsee-Frutt: 75 min

Total: 2h 40min

Weg:
Durchwegs T2, gut unterhalten und in sehr gutem Zustand.


Wegbeschreibung:
Von der Käserstatt folgt der Weg zunächst der Skipiste. Daher ist der Weg zum Einlaufen recht steil, und ich gewinne sehr rasch an Höhe. Nach knapp 40 Minuten ist die Bergstation der Sesselbahn erreicht und mit 340 Höhenmetern ist die Hälfte der Höhendifferenz bereits zurückgelegt.

Felsformation kurz vor dem Hochstollen
Der Weg folgt nun dem Hohsträss, einem Grat, der in Richtung Wit Rit führt. Bereits sieht man deutlich das Tages, den Hochstollen. Am Ende des Hohsträss-Grates zweigt der Weg zum Hochstollen nach links ab. Rechts würde die alpine Route zum Rothorn führen. 

Der Weg führt nun geradewegs auf den Wit Rit zu. Offenbar soll es hie einige äusserst exponierte Stellen geben. Ok, aber wo sind sie denn? Ich konnte sie nirgends finden. Der Weg ist durchwegs wunderbar begehbar und auch nicht ausgesetzt. Einzig kurz nach dem Wit Rit überquere ich noch einmal einen kurzen Grat, der üblicherweise mit Drahtseilen gesichert wäre. Allerdings liegen diese allesamt am Boden. Dennoch ist der Grat absolut problemlos zu traversieren. 

Brienzersee und Thunersee
Noch ein paar Meter und dann ist der Hochstollen nach ca. 1h 25min erreicht. 
Die Aussicht ist fantastisch. Jede der vier Windrichtungen bietet ein völlig anderes Panorama: östlich sieht man auf die Melchsee-Frutt mit den Seen, südlich grüsst das Haslital mit dem Ritzlihorn, westlich blicke ich auf den Brienzer- und Thunersee und im Norden befindet sich das Entlebuch und Emmental. 

Eine längere Rast lohnt sich bevor ich in Richtung Abgschütz weiterziehe. Über diese Wegpartie las ich, dass man eine eindrückliche und äusserst abschüssige Geröllhalde traversieren müsse. Doch auch diese konnte ich nicht finden. Der Weg führte gut befestigt durch etwas steinigeres Gelände. 

Bald ist das Abschütz, eigentlich ein sanfter Grat, erreicht. Von hier geht es relativ steil durch Weidegelände bergab - stets auf die leider sehr verbaute Melchsee-Frutt zu. 

Melchsee und Tannsee
Nach 75 min Abstieg ist das Ziel erreicht. Die Melchsee-Frutt ist recht belebt aber leider auch sehr unschön überbaut. Neue mächtige Hotelresorts prägen das Bild der eigentlich beschaulichen Hochebene. 

Fazit:
Die Wanderung ist sehr lohnenswert. Für berggewohnte Wanderer hat es keinerlei heikle Stellen. 
Die Aussicht ist extrem abwechslungsreich und man bekommt auf einer so kurzen Wanderung sehr vielseitige Panoramen geboten.


Dienstag, 19. Juli 2016

Illhorn - Aussicht auf die Walliser 4000er


Das gute Wetter und meine damit verbundene Wanderfreude halten weiterhin an. Der Himmel ist wolkenlos und ich will heute unbedingt die Wanderung zum Illhorn nachholen.
Mit dem Postauto fahre ich ins Val d'Anniviers und steige in Chandolin aus. Von hier aus habe ich eine Vielzahl  von Möglichkeiten, wie ich die rund 5 Stunden bis zur Rückfahrt des Postautos verbringen kann. Als erstes werde ich die knapp 800 Höhenmeter auf das Illhorn in Angriff nehmen und danach schauen, ob es noch fürs Schwarzhorn reicht oder ob ich den Wandertag mit einem Fussbad im kühlen Illsee gemütlich abschliessen werde. 
Um 10:45 kommt das Postauto an und die aussichtsreiche Wanderung kann anfangen. 



Eckdaten:
Startpunkt: Chandolin Poste, 1979 müM
Endpunkt: Bergstation Tsapé, 2580 müM

Route:
Chandolin - Cabanne Illhorn - Pas d' Illsee - Illhorn (2717 müM) - 
Pas d' Illhorn - Illpass - Schwarzhorn (2790 müM) - Illpass - Bergstation Tsapé

Wanderzeiten:
Chandolin - Cabanne Illhorn: 20 min
Cabanne Illhorn - Pas d' Illhorn: 50 min
Pas d' Illhorn - Illhorn: 20 min
Illhorn - Illpass: 40 min
Illpass - Schwarzhorn: 40 min
Schwarzhorn - Tsapé: 40 min

Total: 3h 30min

Weg:
Gut ausgebauter Wanderweg T2 in meist offenem und übersichtlichem Gelände.
Illpass - Schwarzhorn eher T3-, teils im Blockgelände und etwas ausgesetzt.



Wegbeschreibung:

In Chandolin zweigt der Wanderweg gleich neben dem Tourismusbüro in den Wald ab. Man folgt wohl der Talabfahrt der Skipiste - hier ist der Weg noch breit, dafür recht steil für den Anfang.
Bald aber wird der Wanderweg schmaler, steigt immer noch anständig, und ich arbeite mich parallel zum Skilift zur Cabanne Illhorn hoch, welche ich nach 20 min erreiche. 

Einige Höhenmeter weiter kreuze ich den Skilift und steige weiter hoch. Im Moment ist der Weg weniger steil und schlängelt sich über die Skipiste hoch zur Alpage de Chandolin. Von dort geht es wieder etwas steiler die letzten 270 Höhenmeter zum Pas d' Illsee hoch.

Dort treffe ich auf alle Wanderer, welche den einfachen Weg aufs Illhorn wählen: Mit der Sesselbahn bis Tsapé und dann nur noch der Kurze Weg via Pas d' Illhorn auf den Gipfel. 
Jänu... Ich begebe mich auf die restlichen, doch recht steilen 175 Höhenmeter. 
Nach insgesamt 90min wandern stehe ich auf dem Gipfel und bestaune die Aussicht auf die Walliser 4000er ebenso wie die Tiefblicke auf den Illsee und in den imposanten Illgraben. 


Ich lasse mich zu einer Mittagsrast nieder und geniesse die prächtige Aussicht. 
Nach 25 min ziehe ich weiter, verlasse den Gipfel in Richtung Pas d' Illsee (eine andere Möglichkeit gibt es hier nicht) und folge anschliessend dem Weg zur Bergstation Tsapé. Dort angekommen enschliesse ich mich nach einem Vergleich zwischen Uhrzeit und Angaben auf dem Wegweiser dazu, dass ich meine noch nicht gestillte Wanderlaune noch mit einem Gang auf das Schwarzhorn austobe. Bald ist der Illpass erreicht und von dort steigt der Weg gleich sehr steil an der Flanke über dem Schwarzsee an. Schon bald habe ich Einiges an Höhe gewonnen. Der Weg wird schmaler und ausgesetzter. Bald folgt eine Traverse durch einfaches Blockgelände, dann wieder steilere Abschnitte und zum Schluss unterhalb des Gipfels wiederum etwas unübersichtliches Blockgelände. Die Markierungen haben auch schon bessere - sprich: deutlichere - Zeiten erlebt, so dass die Suche mach der nächsten Mrkierung nicht ganz einfach und die Orientierung im Blockgelände etwas schwierig ist. 


Doch ich erreiche den Gipfel welcher mit vielen grossen Steinmännern geschmückt ist. Die Aussicht ist auch hier fantastisch - und im Gegensatz zum überlaufenen Illhorn ist es hier verlassen und ruhig. 

Bald mache ich mich auf den Abstieg - suche wieder nach Markierungen und komme schliesslich nach 210 tollen Wanderminuten bei der Station Tsapé an, von wo aus ich mit der Sesselbahn zurück nach Chandolin fahre. 





Fazit:
Ein dickes "I like it!". Die Wanderung und die Aussicht sind fantastisch - nur zu empfehlen! Einzig die vielen Menschen auf dem Illhorn haben das Erlebnis etwas verfremdet. Auf dem einsamen Schwarzhorn war dies aber wieder vergessen.

Mehr zu dieser Tour auf GPSies.ch.