Freitag, 29. Mai 2015

Panoramaweg Schynige Platte


Heute nahm ich den Begriff "FREItag" einmal wörtlich und gönnte mir bei dem tollen Wetter einen Wandertag im Berner Oberland. Da es in den letzten 10 Tagen wieder intensive Niederschläge mit Schnee bis unter 1500m gab, musste die Route sorgfältig ausgewählt werden. Der Panoramaweg auf der Schynigen Platte schien mir laut Webcacm machbar. Damit die Tour noch etwas ausgiebiger und anspruchsvoller wird, entschloss ich mich dazu, mit der Bahn nur bis zur Station Breitlauenen zu fahren und von dort aus die letzten 400hm bis zur Schynigen Platte zu Fuss zu meistern. So stieg ich im 10:38 aus dem Nostalgie-Bähnli und wanderte los.




Eckdaten:
Startpunkt: Breitlauenen, 1540 müM
Endpunkt: Schynige Platte, 1967 müM


Route:
Breitlauenen - Schynige Platte - Tuba -
Oberberghorn - Grätli - Schynige Platte


Wanderzeit:
Breitlauenen - Schynige Platte: 1h
Schynige Platte - Tuba: 20 min
Tuba - Oberberghorn: 25 min
Oberberghorn - Grätli (Abzweigung First): 30 min
Grätli - Schynige Platte: 40min

Total: 2h 55min

Weg:
Durchwegs gut präparierter T2-Bergweg. Noch einige kleinere, harmlose Schneefelder vorhanden.



Wegbeschreibung:


Ab der Station Breitlauenen geht es zunächst mehr oder weniger im Zickzack durch den Wald. Beim Punkt 1831 wechselt die Umgebung. Man steht plötzlich an schroffen Felsformationen. Der Weg schlängelt sich der Flanke entlang via Bigelti hoch in Richtung Schynige Platte. Der Weg ist gut unterhalten und daher gefahrlos begehbar, auch wenn es rechts davon beinahe senkrecht ins Lütschinetal geht. 

Nach einer Stunde doch recht strengem Aufstieg (es waren immerhin 425hm zu überwinden) treffe ich auf der Schynigen Platte ein. Ich gehe davon aus, dass die wenigsten der sich dort tümmelden Gäste, den Aufstieg zu Fuss gemacht hatte. 


Ich lasse die Schynige Platte rechts liegen und folge dem Wegweiser Tube-Panoramaweg. Und der macht seinem Namen wahrlich alle Ehre. Vor mir entblättert sich der Thunersee mit dem Niesen und dem Stockhorn, nördlich reicht der Blick via Niederhorn und Gemmenalphorn bis zu den Sieben Hengsten. 

Auf der Tube selbst gibt es weitere Panoramablicke, so der Brienzersee mit der Brienzer Rothorn-Kette und dahinter der Hohgant. 



















Drehe ich mich um 180° um, so stehe ich frontal vor Eiger, Mönch und Jungfrau, rechts davon das Lütschinetal mit dem Breithorn und anderen imposanten Gipfeln. Ich nutze die wunderschöne Aussicht für eine Mittagsrast und geniesse das Panorama.

Danach führt der Weg etwas abwärts um gleich darauf wieder anzusteigen in Richtung Oberberghorn.Dort erwarten mich für den Schlussanstieg 3 steile Holztreppen.







Da die Aussicht mehr oder weniger die gleiche ist wie von der Tube setze ich meinen Weg rasch wieder fort. Der Bergweg umgeht das Oberberghorn südlich, und bei der Verzweigung entscheide ich mich für eine Zusatzschlaufe, bevor ich zur Schynigen Platte zurückkehren werden. Die Schlaufe bringt mich an den Kessel der Flanke des Loucherhorns. Am Fusse dieses massiven Felsbrockens zweige ich in den Weg ab, welcher mich in ca. 40min zurück zur Schynigen Platte bringt. Hier liegen immer noch ein paar matschige Schneefelder und das Gehen ist manchmal etwas mühsam, da ich tief einsinke. Doch da ich mir genügend Zeit nehmen kann, ist das kein Problem .






Nach knapp 3h treffe ich auf der Schynigen Platte ein, von wo mich das Nostalgie-Bähnchen wieder zurück nach Wilderswil bringt.


Mehr zu dieser Tour auf GPSies.com und www.Jungfrau.ch













Donnerstag, 14. Mai 2015

Von Chlus zur Kaiseregg


Heute konnte ich eine wunderschöne Tour zwischen Berner Oberland und Freiburger Alpen erleben. Bis gestern hatte ich noch nie etwas vom Walopsee gehört und heute war ich bereits dort. Zu dieser Jahreszeit ist dies ein sehr einsamer Ort und trotzdem erdenschön!

Mit dem Auto fuhr ich via Reidenbach und Schwarzmatt nach Chlus, einem ruhigen Talkessel. Zu hinterst hat es einen Parkplatz und gleich daneben startet der Bergwanderweg hoch Richtung Walopsee. 


Eckdaten:
Startpunkt / Zielpunkt: Chlus, 1140 müM

Route:
Chlus - Walopsee - Kaisereggalp - Kaisereggpass - Kaiseregg (2185 müM) - Kaisereggpass - Kaisereggalp - Walopsee - Chlus

Wanderzeit:
Chlus - Vordere Walop: 1h 05min
Vordere Walop - Kaisereggalp: 30 min
Kaisereggalp - Kaisereggpass: 30 min
Kaisereggpass - Kaiseregg: 20 min
Kaiseregg - Vordere Walop: 1h
Vordere Walop - Chlus: 45 min

Total: 4h 10min

Weg:
Durchgehend T2, sehr gut präpariert. Wenige kleine Schneefelder zum Überqueren




Wegbeschreibung:
Ab Chlus geht es während 400 Höhenmetern teilweise sehr steil hinauf. Die Serpentinen winden sich fast endlos durch die Felswand. Teilweise hat es treppenartige Baumstamm-Stufen. Allerdings ist der Weg an keiner Stelle exponiert. Gutes Schuhwerk ist trotzdem absolut empfehlenswert.

Nach rund einer Stunde erreiche ich den Walopsee, welchen ich auf dem Wanderweg rechts umgehe. Hier am See hat es einige Leute, es sind mehr oder weniger die letzten, die ich bis auf die Kaiseregg treffe.



Der Weg ab der Vorderen Walop ist zu dieser Jahreszeit sehr einsam, doch landschaftlich wunderschön. Und immer habe ich mein Tagesziel, die Kaiseregg direkt vor Augen. Einige Male muss ich ein kleines Schneefeld überqueren. Dies stellt aber kein Problem dar, da die Stellen ungefährlich und der Schnee weich ist.
Kurz vor der Kaisereggalp steigt der Weg wieder merklich steiler an, und so bleibt es auch auf der steinigen Rampe, welche mich zum Kaisereggpass hochführt.


Hier hat es nun wieder recht viele Menschen. Nach fehlen mir ca. 70 Höhenmeter bis zum  Gipfel, die ich in ca. 20 min hinter mich bringe. Oben auf dem Gipfel hat es wenige Menschen - das habe ich auch schon anders erlebt. Im Gespräch erfahre ich, dass der Weg vom Schwarzsee zur Kaiseregg heute einer Wanderautobahn gleichkam. Da lobe ich mir den - vielleicht ein wenig zu - einsamen Weg ab Chlus.
Obwohl der Himmel nicht ganz klar ist, bekomme ich ein tolles Panorama der Berner Hochalpen präsentiert.
Da es ziemlich stark windet, mache ich mich nach wenigen Minuten wieder auf den Rückweg, den ich auf dem gleichen Weg hinter mich bringe wie den Hinweg.


Sorgfältig bringe ich die 1000 Höhenmeter abwärts hinter mich. Insbesondere während dem Schlussabstieg vom Walopsee nach Chlus schlottern die Knie. Immerhin bin ich schon seit 3h 30min unterwegs bevor der steile Abstieg kommt.
Vorsichtig, da immer wieder Geröll unter meinen Füssen wegrutscht, bringe ich die letzten 400 Höhenmetern über die vielen Serpentinen erfolgreich hinter mich.



Diese Tour hat sich definitiv gelohnt. An vielen Stellen fühlte ich mich an den Säumerweg über die Gemmi erinnert. Inspiriert wurde ich zu dieser Tour durch einen Bericht auf Hikr.org.

Mehr zu dieser Tour auf GPSies.com




Sonntag, 10. Mai 2015

Schwyberg

... eine Odysse über Fucheses und Grossen Schwyberg


Blick auf den Schwarzsee
Der Schwyberg ist seit einigen Jahren nur noch zu Fuss erreichbar. Die Seilbahn wurde abgerissen und das Bergrestaurant ist vor einigen Jahren abgebrannt. Also konnte ich damit rechnen, dass ich eine ruhige Wanderung ohne zu viel "Gegenverkehr" machen konnte.

Um 11:30 stellte ich das Auto am Seeufer bei Gypsera ab und wanderte los,

Geplant war eine Wanderung von ca. 4h. Es sollte aber anders kommen.


Eckdaten:

Startpunkt: Schwarzsee Gypsera, 1046 müM
Endpunkt: Schwarzsee Gypsera, 1046 müM


Route:
Schwarzsee Gypsera - La Balisa - La Patta -
Fuchses Schwyberg (1620 müM) -
Grosser Schwyberg (1645 müM) -
Fuchses Schwyberg - Gassera - Schwarzsee Gypsera



Wanderzeit:
Schwarzsee Gypsera - La Balisa: 1h
La Balisa - La Patta: 50min
La Patta - Fuchses Schwyberg: 35min
Fuchses Schwyberg - Grosser Schwyberg: 50 min
Grosser Schwyberg - Fuchses Schwyberg: 50 min
Fuchses Schwyberg - Schwarzsee Gypsera: 1h 05min

Total: 5h 10min


Weg: 
T1 und T2, etwa zu gleichen Teilen. Sehr spartanisch markiert!









Wegbeschreibung:
Ab Schwarzsee Gypsera geht es zunächst dem Ufer des Sees entlang bis sich der Weg nach La Balisa vom Seerundweg trennt. Ab dort geht es auf einer Fuhrstrasse zunächst langsam, danach steil bergauf. Bei der Unteren Recardets zweigt der Weg kurz querfeldein Richtung La Balisa ab. Die Gegend ist still und irgendwie urtümlich. Auf der Fuhrstrasse ist La Balisa bald erreicht. 

Ab hier steigt der Weg während ca. 150 Höhenmetern recht steil an. Nach der Steigung geht es mehr oder weniger über eine grüne Matte in unzähligen Steigungen und Gegensteigungen nach La Patta hoch, nur um gleich danach wieder 100 Höhenmeter zu verlieren, die danach beim Anstieg zu Fuchses Schwyberg erneut gewonnen werden müssen. 


Aussicht vom Schwyberg Richtung Gantrischkette
Die Aussicht auf dem Schwyberg ist beachtlich. Sie reicht vom Seeland mit Blick auf den Neuenburger- und Murtensee sowie den Chasseral via Gantrischkette bis hin zum Bietschhorn. Nur der Schwarzsee ist nicht zu sehen. 

Da ich mich noch fit fühle, entschliesse ich mich zu einem Umweg zum Grossen Schwyberg um dann von dort zurück nach Schwarzsee abzusteigen. Dies erwies sich als Fehlentscheidung und endete in einer Odyssee. Die Wege sind schlecht markiert, Wegweiser gibt es kaum und wenn, dann sind die Anschriften äusserst spartanisch. 
Nach 50 min abenteurlicher Route und gefühlte 100 Gegensteigungen später stehe ich dann doch auf dem Grossen Schwyberg und halte nach einem Wegweiser, welcher mir den Weg zurück nach Schwarzsee weist. 
Da habe ich also die Wahl zwischen Plaffeien oder Zollhaus. Allerdings steht mein Auto am Schwarzsee, also bleibt mir mangels Karte nichts anderes übrig, als den Rückweg wieder via Fuchses Schwyberg unter die Füsse zu nehmen. Der Wegweiser budgetiert hierfür 2h 30min. Phuuu, und das nach bereits über 3h Wanderzeit. Nun dann, es bleibt mir ja nichts anderes übrig. 

Wieder warten mir viele Gegensteigungen und die Beine werden immer müder. Schliesslich treffe ich auf Fuchses Schwyberg ein und zweige dort, wie ursprünglich geplant, links Richtung Schwarzsee Gypsera ab. Der Weg führt mehrheitlich durch den Wald und ist mir vielen Wurzeln durchzogen. Für die müden Füsse ist Vorsicht geboten. 

Nach rund einer Stunde habe ich dann endlich den Ausgangspunkt erreicht und bin froh darum. 

Am Schwarzssee

Fazit: 

Der Abstecher zum Grossen Schwyberg hat sich - ausser der Verbrennung von überflüssigen Kalorien - keineswegs gelohnt. Den direkten Abstieg beim ersten Eintreffen auf Fuchses Schwyberg und anschliessend die Füsse im See baden wäre die deutlich angenehmere Variante gewesen.