Mittwoch, 25. September 2013

Monte Dobassio und Monte Armetta



Auf dem Weg zum Monte Dobassio

Rundumsicht von den Alpen bis zum Meer - wenn es denn keinen Nebel hätte...


Noch immer bin ich in Ligurien in den Ferien. Und in meinem Wanderführer hat es noch viele schöne Wanderungen, die ich gerne machen möchte.

Mit der Beschreibung "Aussichtsgipfel mit grenzenlosem Blick über die Seealpen" hat es mir die Wanderung zum Monte Armetta sofort angetan.

Nun, der Blick aus dem Fenster in Richtung Berge ist am Morgen nicht gerade vielversprechend, dennoch will ich es wagen und die rund fünfeinhalbstündige Wanderunge in Angriff nehmen. Nach ca. 50min Fahrzeit mit dem Auto treffe ich bei der Madonna del Lago oberhalb von Alto auf rund 1000müM ein, ziehe die Wanderschuhe an und marschiere los.




Eckdaten:
Startpunkt: Madonna del Lago, 1008 müM
Endpunkt: Madonna del Lago, 1008 mÜM

Route:
Madonna del Lago - Monte Dubassio (1538 müM) - 
Colle San Bartolomeo  - Pian del Colle - 
Monte Armetta (1739 müM) -
Pian del Colle - Colle an Barotlomeo - Madonna del Lago

Wanderzeit:
5h 25min

Wetter:
Bewölkt bis neblig, nur kurze sonnige Abschnitte

Weg:
Zu Beginn und zum Schluss T1, dazwischen durchwegs T2. Zwar markiert aber teils unübersichtlich. In den unteren Gebieten oft mit nassem Moos überzogen, daher Rutschgefahr.


Wegbeschreibung:
Beim Sanctuatrio Madonna del Lago, welches an schönen Tagen offenbar ein beliebtes Ausflugsziel ist, kann ich prima parkieren. Da das Wetter mehr als nur durchzogen ist, steht mein Auto ganz alleine auf dem grossen Parkplatz. Von hier aus geht es los. Zunächst einem Fuhrweg entlang mit einiger Steigung. Malerisch schlängelt sich der Weg bald einmal durch einen Wald von kleinen Föhren und Buchen.
Bald wird der Weg enger. In der Wegbeschreibung steht zwar, dass die Orientierung bis auf dem Monte Dubassio manchmal nicht ganz einfach ist, doch ohne Karte findet man sich hier wirklich nur mühsam zurecht. Bereits nach einer Viertelstunde verpasse ich die erste Abzweigung, welche völlig unverhofft steil in den Wald hinaufführt. Erst beim zurückgehen sehe ich die Kennzeichnung des Wanderwegs an einer Baumrinde. 
Von nun an geht es ziemlich steil durch den Wald hoch. Schon bald einmal sehe ich die Markierungen zum zweiten Mal nicht und stehe vor einem Blockfeld. Hier merke ich, dass das unmöglich die richtige Route sein kann und kehre erneut um. Und siehe da: Von dieser Seite her sehe ich auch die Markierungen. Nun geht es stetig aufwärts. Der Pfad wird enger, ist jedoch gut begehbar.


Aussicht auf dem Weg zum Monte Dobassio
Nach einem Felsvorsprung, welcher als Aussichtsplattform dient, wird der Weg deutlich steiler, geht in Serpentinen den Hanf hoch. Und auch hier zweige ich abermals falsch ab. Als der Weg im Deadend endet, kehre ich erneut um und sehe dann einige hundert Meter weiter unten die Richtige Abzweigung.
Der Weg bleibt steil, ist jedoch von nun an zwar leichter zu finden jedoch nicht weniger steil. 

Plötzlich eröffnet sich eine weite Fläche, eine mit Felsbrocken durchzogene Wiese liegt vor mir. Wunderschön! Hier lässt es sich gut wandern und die Markierungen sind bis zum höchsten Punkt vom Monte Dubassio gut sichtbar.

Blick vom Monte Dobassio
Leider eröffnet sich mir auf dem Monte Dubassio keine Fernsicht, aber immerhin ist es einigermassen sonnig. 

Es folgt ein kurzer Abstieg. Ich treffe nun auf die Via Alta dei Monti Liguri, eine Art Pendent zur Via Alpina. Sie ist bestens markiert und nach einer kurzen Rast am Colle San Bartolomeo steige ich weiter auf in Richtung Monte Armetta.

Leider weichen die Wolken nicht der Sonne, eher umgekehrt. Je höher ich ansteige, desto dichter wird der Nebel und es wird auch empfindlich kalt. Ich passiere eine Kuhherde welche von einem lautstark bellenden Herdenschutzhund beschützt wird. Die Landschaft ist wunderschön, aber im Nebel auch irgendwie gespenstisch. Nach insgesamt rund 3h30min Wanderzeit stehe ich auf dem Gipfel des Monte Armetta. Und die Sicht beträgt (wie diesen Sommer bereits auf dem Wiriehorn und dem Hundshorn) ca. 50m. Es ist extrem schade, denn ich habe mich sehr auf dem Rundumblick von den Alpen bis zum Meer gefreut.


Der Abstieg erfolgt bis zum Colle San Bartolomeo auf dem gleichen Weg wie aufwärts, jedoch sind die Markierungen von oben her nicht so gut sichtbar, so dass ich zweimal auf das GPS angewiesen bin, um auf dem richtigen Pfad zurückzufinden. 
Vom Colle San Bartolomeo folge ich ca. 45 min lang der Fuhrstrasse abwärts, danach geht es für die letzte Viertelstunde noch einmal auf einem kleinen Pfad quasi querfeldein bis zur Madonna del Lago, wo das Auto immer noch ganz einsam auf dem Parkplatz steht.












Fazit:
Die Wanderung hat ihren Reiz. Beim Aufstieg zum Monte Dobassio ist es nicht übertrieben, dass im Wanderführer steht "nicht immer einfache Orientierung". Ich empfehle, unbedingt eine vernünftige Karte zu besorgen. 
Ich kann mir leider nur vorstellen, wie wunderbar die Aussicht vom Monte Armetta sein kann, wenn die Sicht klar ist. Leider war mir dies vergönnt. Dennoch wird mir die Wanderung als "Erfahrung der anderen Art" sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. 

Mehr zur Route auf GPSies.com.


Montag, 23. September 2013

Im Val di Neva

italienischer Wegweiser
Kurzentschlossen packte ich gestern meine Wanderschuhe in mein Auto und fuhr in Richtung Riviera. 

In Diano Marina werde ich ein paar schöne Ferientage verbringen. Das Hinterland der Riviera dei Fiori bietet einige tolle Routen für Wanderer. Ausgerüstet mit der entsprechenden Literatur war es kein Problem eine geeignete Route zu finden. Als Einstieg sollte es ins mit dem Auto ca. 30min entfernte Tal der Neva gehen, wo die Landschaft geprägt ist von Olivenhainen und alten Burgruinen.






Eckdaten:

Startpunkt: Zuccarello, 130 müM
Endpunkt: Zuccarello, 130 müM

Route:
Zuccarello - Bassi Erli - Castelvecchio di Rosso Barbena -
Castello di Zuccarello - Zuccarello

Wanderzeit:
2h 50min

Wetter:
Sonnig und heiss

Weg:
Durchwegs T1, teils etwas überwachsen.



Wegbeschreibung:
Mit dem Auto kann man problemlos bis nach Zuccarello fahren. Dort hat es beim Eingang zur Altstadt gleich neben dem Schulhaus einen grossen Parkplatz, welchen man gratis benutzen kann.

Seltener Blick auf die Neva
Von hier aus gehe ich zunächst durch den malerische von Arkaden gesäumten Dorfkern. Nach dem Dorf geht es auf markierten Pfaden weiter. Zunächst über eine Fuhrstrasse, welche zuerst noch asphaltiert, später steinig ist. Laut der Wegbeschreibung folgt der Wanderweg dem Flusslauf der Neva - leider sehe ich von der Neva nur selten etwas. Nur ab und zu bin ich nahe genug an diesem kleinen Fluss, um ihn auch zu sehen, jedoch höre ich öfter mal das Rauschen des Wassers. 

Der Pfad ist einmal breiter und einmal schmaler, einmal frei und einmal überwachsen, doch allesamt problemlos zu gehen und auch die Orientierung ist einfach.


Nach ca. 1h Wanderzeit erreiche ich das Dorf Bassi Erli. Im Dorfkern geht es rechts weg in Richtung Castelvecchio. Der Weg führt zunächst hinunter zum Verena-Bach, den ich auf ein paar Steinplatten überqueren kann. Danach steigt der Weg für die örtlichen Verhältnisse steil an zu Hauptstrasse, die ich zweimal überquere und welcher ich dann kurz vor Castelvecchio ein paar hundert Meter lang folge. 

Blick auf Castelvecchio di Rosso Barbena
In Castelvecchio gehe ich durch den mittelalterlichen Dorfkern und würde gerne die Ruine besteigen, dies ist allerdings nicht möglich. Also folge ich weiter dem markierten Wanderweg dorfauswärts in Richtung Süden, wo ich bereits von Weitem die Ruine des Castello di Zuccarello auf einem Hügel thronen sehe. Nach etwa einer Stunde auf gemütlichem Wanderweg durch Olivenhaine und kleine Wälder erreiche ich auch diese Ruine. Doch auch diese ist für Besucher gesperrt, so dass ich dem Wegweiser folgend nach Zuccarello absteige. Der Weg erinnert hier stark an einige Abschnitte der Via Jacobi.

Nach knapp 3 Stunden Wanderzeit bin ich wieder zurück bei meinem Auto.

Fazit:
Wer mich kennt, weiss, dass Wandern für mich unmittelbar mit Bergen und alpinem Gelände verbunden sein muss. Dies ist hier natürlich nicht gegeben. Daher war die Wanderung für mich eher langweilig.  Erhofft hätte ich mir vor allem längere Strecken entlang des Flusslaufes der Neva - leider waren diese Stücke nur sehr selten und auch extrem kurz.
Allerdings war es auch schön, einen Blick auf das eher unbekannte Hinterland der Riviera dei Fiori zu werfen.


Mehr zu dieser Route auf GPSies.com.

Samstag, 31. August 2013

Hundshorn

Steinmann auf dem Gipfel der Chilchflue
Nach der vergangenen Arbeitswoche war ich so richtig auf dem Hund. Und da passt doch die heutige Tour bestens dazu.

Nach drei Wochen Wanderpause bin ich heute endlich wieder einmal losgezogen. Das Wetter sollte eigentlich passen und die Temperaturen sollten auch noch einmal eine Tour auf eine Höhe von ca. 3000 müM zulassen. Und da ich heute mit Urs einen erfahrenen Berggänger als Mitwanderer gewinnen konnte, stand einer etwas exponierteren Tour nichts mehr im Weg. 

Das Hundshorn - quasi der Nachbargipfel vom weltberühmten Schilthorn - sollte es werden. 

Gemütlich liessen wir uns mit der Gondel zur Ausgangshöhe auf 2970 müM bringen. Und von hier aus konnte es kurz nach 10 Uhr losgehen.




Sicht aufs Hundshorn (links)
Eckdaten
Startpunkt: Bergstation Piz Gloria, 2970 müM
Endpunkt: Gimmelwald, 1363 müM

Route:
Piz Gloria - Sattel P 2828 -
Chilchflue (2833 müM) -
Sattel - Roter Herd - Tellipass -
Hundshorn (2928 müM)-
Tellipass . Roter Herd - Rotstockhütte - Gimmelwald

Wanderzeit:
Netto ca. 6h 45min

Wetter:
Mehrheitlich sonnig, nebelartige Wolken (leider auf dem Gipfel)

Weg:
Mehrheitlich T3 bis T4, teils weglos und schiefrig, langer Abstieg T2



Wegbeschreibung:
Von der Aussichtsterrasse vom Piz Gloria geht es zu nächst relativ ausgesetzt aber gut gesichert (neue Drahtseile) in Richtung Roter Herd. Die Route ist landschaftlich wunderschön. Der Weg ist gut, allerdings ist Trittsicherheit notwendig. Zwischenzeitlich erinnern die Hilfsmittel an einen kleinen Klettersteig. 
Nach ca. 30min erreichen wir den Sattel an Punkt 2828. 

Aussicht von der Chilchflue
Dort diskutieren wir kurz, ob wir den Abstecher zur Chilchflue, welcher uns ca. 30min Zeit kosten wird, machen sollen. Ich bin der Meinung, dass es sich rentieren würde und kann mich durchsetzen. Also zweigen wir rechts ab und queren den schiefrig abfallenden Hang hinüber zur Flanke der Chilchflue. Nach einem kurzen Anstieg erreichen wir den grossen Steinmann auf dem Gipfel der Chilchflue. Das Panorama ist wunderschön. 
Nebst Eiger, Mönch und Jungfrau präsentieren sich auch die Schwalmere und das Blüemlisalpmassiv in voller Pracht.

Dennoch gehen wir bald zurück in Richtung Sattel und weiter zum Roten Herd. Von hier an folgen wir teils pfadlos den weiss-blauen Markierungen zum Tellipass. Eine Stelle ist etwas mühsam, da eine kleine Felswand das klein Tal abriegelt. Dank der fachkundigen Unterstützung des Begleiters schaffe ich aber auch dieses Hindernis innert nützlicher Frist.

Nach dem Tellipass ist der Weg aufs Hundshorn nicht mehr markiert und wir suchen nach einer geeigneten Route. Wir finden einen Pfad, der mehr oder weniger an der Nordflanke hochgeht und folgen diesem. Noch ein wenig durchbeissen und dann ist es geschafft. Wir stehen auf dem Hundshorn!

Gipfelkreuz auf dem Hundshorn
Leider fühlt sich hier eine Wolke auch gerade sauwohl und lässt sich nicht dazu überrede, sich anderswo niederzulassen. So beschränkt sich die Aussicht auf die nächsten 100m. Echt Schade!

Für den Rückweg folgen wir einem Pfad über die sehr schiefrige Nordost-Flanke. Etwas rutschig aber durchaus machbar liegt dieser Abstieg rasch hinter uns. Nun müssen wir bis zum Roten Herd die gleiche Route nehmen, wie auf dem Hinweg. 

Beim Roten Herd folgen wir dem Wegweiser zur Rotstockhütte. Der Abstieg geht schon hier in die Knie. Beim Abzweiger zur Sefinenfurgge kommen Erinnerungen an die Via Alpina auf... Doch unser Weg geht weiter an der Rotstockhütte vorbei und wir entscheiden uns spontan, statt nach Mürren, den Weg direkt nach Gimmelwald einzuschlagen. 

Im Sefinental
Der Abstieg bleibt steil und geht in die Knie. Doch landschaftlich ist der Weg sehr lohnenswert. In der Sohle des Sefinentals tost ein kleiner Bach und gibt dem Tal eine idyllische Stimmung.
Weniger idyllisch ist dann auf den letzten 1,5km der erneute Anstieg um fast 140 Höhenmeter zurück zur Gondelstation in Gimmelwald.

Nach insgesamt rund 6h 45min Wanderzeit treffen wir genau pünktlich zur Gondelfahrt in Gimmelwald ein. 


Fazit:
Lohnende Tour - sie war sicher nicht vergeblich auf meiner Wunschliste!
Die Aussicht vom Hundshorn muss bei schönem Wetter fantastisch sein. Allerdings spürt man die Höhe beim Aufstieg und der Weg ist nur für geübte Berggänger zu empfehlen. 



Mehr zu dieser Tour auf GPSies.com.

Sonntag, 11. August 2013

Säumerweg über den Grimselpass

Hier noch ein kleiner Bach: Die Aare

Auf zum Ursprung der Aare

Gut erholt nach einer Nacht in Guttannen bin ich bereit für neue Taten.
Naja, die Knie schmerzen immer noch ein wenig beim Treppenlaufen, aber darüber kann ich hinwegsehen. Allerdings bin ich mir im Moment nicht so sicher, ob ich dann den heutigen Abstieg nicht doch lieber mit dem Postauto machen werde. Aber diese Entscheidung hat ja noch Zeit. Schliesslich steht erst einmal ein fünfstündiger Aufstieg auf den Grimselpass an. 
Nach einem feinen Früchstück verabschiede ich mich von Urs und seiner Familie und mache mich um 08:15 Uhr auf den Weg.









Eckdaten
Startpunkt: Guttannen Schulhaus, 1057 müM
Endpunkt: Oberwald Bahnhof, 1366 müM


Route:
Guttannen - Handegg - 
Grimselpass (2164 müM) - 
Totensee - Oberwald

Wanderzeit:
Total 6h 30min

Wetter:
Sonnig

Weg:
T2, alter Säumerweg, beim Grimselhospiz kurzes Stück auf der Passstrasse 


Wegbeschreibung:
Bereits am Morgen kurz nach 8 Uhr hört man die beschleunigenden Motorräder auf der Passstrasse. Dieses Geräusch wird mich mehr oder weniger druchgehend bis zur Passhöhe begleiten, auch wenn der Wanderweg meistens abseits der Strasse verläuft.
Der Wanderweg beginnt auf einer forstwirtschaftlichen Strasse. Diese steigt sehr gemähchlich einige Höhenmeter an. Bald einmal geht der Weg in den Wald hinein und ist nun nur noch ein schmaler Pfad, der sich in stetigem auf und ab in Richtung Handegg hochschlängelt. Nach 90min habe ich die Handegg erreicht. 
Der Weg geht im gleichen Stil weiter, steigt an, verliert dann wieder an Höhe, ist einmal im Wald und einmal auf offenem Gelände. Kurz nach der Handegg komme ich durch eine Art Garten voller riesiger Findlinge. 

Räterichsbodensee
Nach weiteren gut 90 Minuten habe ich den Räterichsboden-Stausee erreicht. Dort mache ich eine Pause. Nach 3 Stunden Wanderzeit habe ich erst rund 700 Höhenmeter hinter mich bringen können. Von hier aus sollte ich laut Wegweiser in weiteren 2 Stunden die Passhöhe erreichen.

Der weitere Weg führt dem Stausee entlang. Hier hat es an den Felswänden zahlreiche Kletterer. Scheint ein beliebtes Gebiet zu sein. 
Am Ende des Stausees erwartet mich ein happiger Aufstieg zum Grimselhospiz. 



Aussicht von der Passhöhe
Nun wird es etwas mühsam. Während rund einem Kilometer folgt der Wanderweg der vielbefahrenen Passstrasse. Zum Glück hat es auch viele Velofahrer, so dass die Autos eh abbremsen müssen. Dennoch bin ich froh, als der Wanderweg für die letzten 200 Höhenmeter noch einmal von der Strasse weggeht. 

Nach 4h 30 Minuten Wanderzeit habe ich die Passhöhe erreicht. Es wimmelt nur so von Motorrädern, Radfahrern und Autos.



Totensee
Ein Blick auf den Wegweiser verrät mir, dass das Tal (Oberwald oder Obergesteln) über den alten Säumerweg in 2h 15min zu erreichen sein sollte. Ich entscheide mich - trotz müden Beinen und angeschlagenen Knien - den Abstieg aus eigener Kraft zu meistern. 


Und diese Entscheidung hat sich gelohnt! Das Plateau auf dem Grimselpass ist wunderschön. Vorbei am Totensee steigt der Weg zunächst noch einmal etwa 50 Meter an, belohnt wird man durch den Blick auf den Rhonegletscher. 



Rhonegletscher
Von nun an geht es abwärts. Im Gegensatz zu gestern verliert der Weg nur langsam an Höhe und den Knien geht es soweit ganz gut. 
Bei der Verzweigung an Punkt 2102 entscheide ich mich für den zwar etwas längeren dafür angenehmeren Abstieg nach Oberwald. 
In langen Serpentinen sinkt der Weg allmählich. Zwar ist die Route langweilig, dafür geht es schmerzfrei bis der Weg nach 7 Serpentinen in den Wald abzweigt und steil nach unten geht. 

Genau pünktlich zur Abfahrt des Zuges nach Brig erreiche ich den Bahnhof Oberwald nach 6.5 Stunden Wanderzeit.


Mehr zu dieser Tour auf http://www.wanderland.ch/de/routen/etappe-01495.html.

Samstag, 10. August 2013

Trift - Windegghütte - Furtwangsattel

Zwischen Menschenmassen und Einsamkeit

Tagesziel: Guttannen im Haslital
Der Wetterbericht meldet für dieses Wochenende zwei wunderbare Wandertage. Also ist es für mich fast ein Muss, diese Chance zu nutzen und eine zweitägige Wanderung zu machen. Ins Haslital soll es gehen, wo ich schon seit längerem einem Kollegen in Guttannen einen Besuch abstatten wollte. 
Der erste Tag sollte mich von Gadmen via Triftbrücke und Windegghütte über den Furtwangsattel nach Guttannen bringen. 







Eckdaten:
Startpunkt: Bergstation Untere Trift, 1357 müM
Endpunkt: Guttannen Schulhaus, 1057 müM

Route:
Untere Trift - Triftbrücke - Windegghütte - 
Furtwangsattel (2568 müM) - 
Guttannen

Wanderzeit:
6h 15min

Wetter:
Sonnig, auf dem Furtwangsattel bewölkt

Weg:
T2 bis T3, zum Furtwangsattel teils weglos und im Geröll



Wegbeschreibung:

Um 10.15 Uhr treffe ich mit dem Postauto bei der Triftbahn ein. Leider weiss ich, dass die Wartezeit an der Bahn 90min betragen wird. Daher überlege ich mir, ob ich nicht dich zu Fuss die 350 Höhenmeter zur unteren Trift hinter mich bringen soll. Doch ich habe Glück und kann ein Ticket für die Fahrt in 15min erben und so bin ich kurz vor 11 Uhr bei der Unteren Trift abmarschbereit.
Zunächst hat es viele Leute, auch Touristen in Turnschuhen, obwohl mir der Weg doch eher wanderschuhwürdig erscheint. 



Triftgletscher
Landschaftlich sehr schön führt der Weg in angenehmer Steigung weiter hinein ins Tal und nach 70min bin ich bei der bekannten Triftbrücke. Hier tummeln sich dutzende Menschen und ich verzichte darauf, die Brücke zu überqueren. Immerhin präsentiert sich mir ein herrlicher Blick auf den schrumpfenden Triftgletscher.

Ich schlage den Ketteliweg zur Windegghütte ein. Dieser ist teilweise ausgesetzt und es hat kurze Kletterpartien drin, doch der Weg ist bestens mit funkelnagelneuen Ketten gesichert. So erreiche ich die Windegghütte nach weiteren ca. 40min. Hier mache ich eine kurze Mittagsrast. 

Der Wegweiser kündigt eine weitere Wanderzeit von 2.5h bis zum Furtwangsattel und 4.5h bis nach Guttannen an. Also mache ich mich wieder auf den Weg. 

Schon kurz nach der Windegghütte bin ich ganz alleine unterwegs. Zunächst ist der Weg ein typisches T2, steinig und dazwischen wieder Gras. Je höher ich komme, desto felsiger und gerölliger wird der Weg. Teils ist die Route dann sogar weglos, und da es immer noch einige Schneefelder hat, ist es oftmals schwierig, den richtigen Weg zu finden, weil die Markierungen verdeckt sind.

Es ist einsam hier, und Handyempfang gibt es auch nicht. Also besser trittsicher und langsam Schritt für Schritt vorwärts gehen. Alles in allem erinnert der Aufstieg doch stark an den letzten Teil der Sefinenfurgge.

Nach total etwas mehr als 4 Stunden Aufstieg bin ich schliesslich auf dem Furtwangsattel und ich sehe tief unter mir das Haslital. Nun warten 1500m Abstieg auf mich. So gut es geht versuche ich meine Knie zu schonen, doch die Höhenmeter zollen ihren Tribut, und auf den letzten 400 Höhenmetern habe ich oft das Gefühl, es gehe keinen einzigen Schritt mehr weiter. 

Schliesslich komme ich nach 6h 15min Wanderzeit in Guttannen an und werde herzlich empfangen. Vielen Dank an Urs und seine Familie!


Fazit:
Die Wanderung ist landschaftlich und vom Weg her abwechslungsreich. Allerdings ist der zweite Teil von der Windegghütte über den Furtwangsattel sehr anstrengend und nicht unbedingt zum Alleingang zu empfehlen, da es kaum andere Wanderer hat. Mir sind in 4 Stunden nur gerade 3 Menschen begegnet.
Auch sollte den Furtwangsattel nur ins Auge fassen, wer das Wandern über Felsen und Geröll mag.

Die Wartezeiten an der Triftbahn können beliebig lang sein. Es lohnt sich allenfalls das Ticket im Voraus zu beziehen. Mehr Infos dazu auf Grimselwelt.ch.


Mehr zu dieser Tour auf GPS-Tracks.com oder GPSies.com

Freitag, 2. August 2013

Gemmipass - Rote Chumme - Chindbettipass

Weg zur Gemmi

Wo der Weg steil aber die Welt wunderschön ist!


Den heutigen strahlendblauen Bundesfeiertag will ich selbstverständlich nutzen und mir eine schöne Wanderung gönnen. Ich schwankte zwischen der Region Mürren und der Gemmi und entschied mich dann - wie man sieht - für die Gemmi. Da oben war ich zwar schon mehrmals, doch ich kam jedes Mal vom Schwarenbach her und bin dann mit der Bahn nach Leukerbad gefahren. Nun wollte ich sehen, was der Leukerbadner Hausberg sonst noch zu bieten hat.

Mit der Gemmi, der Roten Chumme und dem Chindbettipass standen gleich drei Passübergänge auf dem Programm. 

Zwar ist die Anreise mit 2h ab Bahnhof Bern für einen Eintagesausflug genügend lang, doch so viel schon vorne weg: Es hat sich absolut gelohnt. 




Eckdaten:

Startpunkt: Leukerbad, 1429 müM
Endpunkt: Engstligenalp, 1965 müM

Route:
Leukerbad - Gemmipass (2322 müM) -
Daubensee - Rote Chumme (2628 müM) -
Chindbettipass (2623 müM) -
Engstligenalp

Wanderzeit:
Netto 5h 05min

Wetter:
Kaiserlich und heiss

Weg:
T2 - T3, zwischen Rote Chumme und Chindbettipass teils weglos; sehr steil!


Wegbeschreibung:
Der Tag beginnt um 10.15 Uhr mit dem steilen Aufstieg zur Gemmi. Der Weg folgt dem bereits über 500 Jahre alten Säumerpfad und ist mitten in die Felswand gebaut. Trotzdem ist der Weg nirgends gefährlich. Die Aussicht auf Leukerbad und die Walliser Alpen ist phantastisch. 

Blick auf Leukerbad und Torrent
2 Stunden dauert der Aufstieg zur Gemmi (mit der Gondelbahn hätte ich gerade mal 7 min gebraucht). Er ist steng und verläuft mehrheitlich an der prallen Sonne. Auf der Passhöhe fülle ich erst meine Wasserflasche auf und mache ein paar hübsche Fotos und wechsle die Schuhe.


Danach geht es unverzüglich weiter. Es ist schon 12.30 Uhr und ich weiss, dass die letzte Verbindung ab Engstligenalp um 17.10 Uhr ist. Geschätzt werde ich noch 4 Stunden unterwegs sein und etwas Reserve will ich auch noch haben...


Daubensee
Der Weg führt nun zunächst hinunter zum Daubensee. Eisig grau liegt er in seiner Ebene. Ich gehe am linken Ufer entlang und gewinne schon rasch wieder etwas an Höhe. Kurz vor Ende des Sees zweigt der Weg zur Roten Chumme nun links ab. Zunächst noch moderat steigend wird der Weg zusehends steiler je weiter ins Tal hinein ich gehe. Zeitweilig erinnert er mich schon an den letztjährigen Aufstieg zur Sefinenfurgge und zum Hohtürli. Doch ich teile meine Kräfte gut ein und kann den Aufstieg zur Roten Chumme gut meistern. Seit der Gemmi bin ich nun bereits wieder 1.5 Stunden unterwegs. 

Auf dem Chindbettipass
Von hier aus sehe ich nun auch mein nächstes Ziel, den Chindbettipass. Dazwischen liegt allerdings ein Tal, welches der Tälligletscher zurückgelassen hat. Es ist sehr karg und schiefrig. Der Abstieg ist rutschig und es gibt auch noch einige Schneefelder zu überqueren. Mit genügend Geduld ist es allerdings kein Problem. Auf der anderen Seite kommt der erneute Anstieg. Die Rampe ist wiederum an der prallen Sonne und ich bin froh, dass es der letzte Aufstieg des Tages sein wird. 
Nach insgesamt genau 4 Stunden Wanderzeit stehe ich dann auf dem Chindbettipass. 


Engstligenalp und Albristhorn
Die Aussicht ist grossartig. Weit unten liegt die Ebene der Engstligenalp und ich sehe mein Tagesziel. In der Ferne sehe ich das Albristhorn und zu meiner linken Hand steht majestätisch der immer noch verschneite Wildstrubel. 

Nun kommt noch der Abstieg zur Engstligenalp - nicht gerade meine Lieblingsdisziplin. 
Zunächst ist der Weg voller Geröll, später führt er über ausgetretene Wiesen und am Schluss über die moorige Ebene zur Bergstation der Engstligenalpbahn.





Fazit:
Der Aufstieg zur Gemmi ist anstrengend. Der Weg ist zwar in die Felswand gebaut, jedoch kaum ausgesetzt bzw. immer mind. 1m breit an diesen Stellen. Aufwärts ist der Weg problemlos in Turnschuhen machbar, abwärts würde ich Wanderschuhe anziehen, welche die Gelenke stützen. 
Als Alternative kann man mit der Gemmibahn in 7min von Leukerbad auf die Gemmi fahren. 

Der Weg zur Roten Chumme ist extrem steil und an der prallen Sonne. 

Alles in allem war die Tour für mich trotz vielen Anstrengungen (über 1600 Höhenmeter bei brütender Hitze) ein absolutes Highlight.


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Sonntag, 28. Juli 2013

Wildgärst - ein Geröllhaufen mit Aussicht

Wildgärst Gipfel - eine Geröllhalde mit fantastischer Aussicht


Im Mittelland brennt seit Tagen die Sonne mit bis zu 35° vom Himmel. Doch leider sind genau heute die ersten heftigen Gewitter im Anmarsch. Dennoch will ich hoch auf irgendeinen Gipfel. Dementsprechend früh muss ich los. Um 6 Uhr klingelt der Wecker, ich packe genügend Getränke und die Karte in den Rucksack und um 08.00 Uhr stehe ich schon an der Postauto Haltestelle in Grindelwald. Der Bus fährt mich in einer halben Stunde auf die Grosse Scheidegg und die Wanderung kann losgehen - obwohl: so richtig kühl ist das hier auch nicht...





Eckdaten:
 Startpunkt: Grosse Scheidegg, 1962müM
Endpunkt: First Bergstation, 2166 müM

Route:
Grosse Scheidegg - Scheidegg Oberläger - Wart -
Wildgärst (2890 müM) -
Wart - Häxeseeli - Hagelseeli - Tierwang - First

Wanderzeit:
4h 55min

Wetter:
Sonnig und heiss, nachmittags dicke Gewitterwolken über dem Eiger

Weg:
T3


Wegbeschreibung:
Wischbäächtal - teilweise weglos
Von der grossen Scheidegg (wo heute übrigens noch das Scheidegg-Schwinget im Gange war), geht es zunächst auf dem Fahrweg mehrheitlich leicht abwärts zur Scheidegg Oberläger, welche ich nach ungefähr 30min erreiche. Dort wechselt der Weg zum T2 und ich zwänge mich trotz Hitze in die Wanderschuhe. Der Weg steigt nun an. Immer mehr oder weniger dem Geissbach entlang, welcher in der brütenden Hitze ab und zu etwas Abkühlung bietet. Je weiter nach hinten ins Tal ich komme, desto steiler steigt der Weg an. Teilweise ist das Gelände auch weglos, jedoch sehr gut weiss-rot-weiss markiert. Es ist kein Problem, sich zurecht zu finden.  Bereits hier muss ich ab und zu ein kleines Schneefeld queren - und es sollen nicht die letzten sein heute.

Auf Höhe des Schrybershörnli wechselt die Landschaft fast schlagartig. Das Gras weicht ausgedehnten Geröllfeldern und das Vorwärtskommen wird mühsamer. Entweder muss man auf dem matschigen Schnee laufen (und dem traue ich nicht wirklich...) oder man sucht sich im weglosen Geröll einen Pfad. Ich wählte mehrheitlich die Variante über das Geröll. Nur langsam komme ich vorwärts. 
Das Blau-Gletscherli vor dem Sattel Wart zieht sich hin. Teils sehr steil steige ich über den Firn hoch, denn die Variante Geröll gibt es hier nicht mehr. 

Aussicht vom Gipfel
Nach 2h 10min habe ich die Wart erreicht. Nun kommt noch der Gipfelanstieg, welcher mit 30min angegeben wird, was auch ungefähr hinkommt. Nur ganz zu Beginn hat es noch eine weiss-rot-weisse Markierung, danach folge ich einfach dem gut erkennbaren Trampelpfad über das Gipfeldach hoch zum Gipfel. Die Steigung ist hier weniger hart als noch weiter unten.
Auf dem Gipfel werde ich mit einer tollen Aussicht belohnt. Brienzersee, Brünig, Schwarzhorn, Wetterhorn und Eiger präsentieren sich im Panorama. Allerdings ist letzterer bereits in Gewitterwolken gehüllt. 
Da es auf dem Gipfel stark windet, mache ich mich rasch wieder an den Abstieg und bin nach etwa 15min wieder auf der Wart. 

Häxeseeli auf  2500 müM
Der weitere Abstieg erfolgt durch das Hintertelli, welches sich nicht nur von oben gesehen noch mehrheitlich mit Schnee überzogen präsentiert. Doch entgegenkommende Wanderer versichern mir, dass der Weg problemlos begehbar sei. Und so war es dann auch. Allerdings gehe ich bis auf ca. 2400 müM mehrheitlich über Firnfelder und auch das Häxe- und Hagelseeli sind noch von Eisschollen und Schnee bedeckt, die erst allmählich im Begriff sind wegzutauen. Und das bei 30° und Ende Juli... Es war wirklich ein langer und schneereicher Winter. 

Der Weg durch das Hintertelli zieht sich hin, allerdings hatte ich es schlimmer erwartet. Bei anderen Wanderberichten wird jeweils von einigen heftigen Gegensteigungen berichtet. Daher kamen mir die zwei merklichen Gegensteigungen nicht so schlimm vor. Ich hatte einige mehr davon erwartet. 


Bachsee - ein Touristenmagnet
Vom Tierwang geht es dann hinunter in Richtung Bachsee. Die Anzahl Wanderer hat sich sofort deutlich erhöht, und als ich auf der Wanderautobahn vom Bachsee zur First ankomme, hat es wieder männiglich Japaner in FlipFlops. Daher beschliesse ich, auf die Turnschuhe zu wechseln.
Diesen Weg kenne ich nun. Bereits bei meiner letzten Wanderung (Schynige Platte - Faulhorn - First), die mich hier vorbei führte, schien mir diese letzte halbe Stunde zur First schier unendlich.
Schliesslich traf ich nach 4h 50min Wanderzeit bei der Bergstation First ein und liess mich mit der Gondelbahn ins Tal chauffieren.



Schlusswort:
Heute gingen mir viele Erinnerungen an meine Via Alpina Tour durch den Kopf. Zum Einen kam ich auch auf der Grossen Scheidegg vorbei und zum Zweiten kam ich genau heute vor einem Jahr nach all den Strapazen in Gstaad an. Leider bin ich davon konditionell im Moment meilenweit entfernt. Klar war es heute heiss, doch dass ich nach 700 Höhenmetern bereits aus dem letzten Loch pfiff, kann nicht nur daran liegen. Da erinnere ich mich doch gerne an die guten Zeiten im vergangenen Sommer - als der Rucksack schwerer, die Höhendifferenz mehr und meine Kondition besser war!

Doch der Wildgärst stand nicht vergeblich auf meiner Wunschliste. Der Aufstieg hat sich gelohnt und die Landschaft entspricht dort genau meinem Geschmack. Dies entschädigt für die Strapazen des heissen Aufstiegs.

Mehr zu dieser Tour auf GPSies.com.

Dienstag, 16. Juli 2013

Leiternpass - Gantrisch - Morgetenpass

Ein Gipfel vor dem Frühstück!

Nünenefluh, Leiternpass und Gantrisch

Da will ich heute hin - und zwar noch vor dem Frühstück!

Der Wecker klingelt um 5 Uhr, und das Wetter hält, was gestern im Meteo versprochen wurde: Am Himmel zeigt sich kein Wölklein. Also fahre ich schon bald los und steige um 06:35 Uhr auf dem Gurnigel an der Wasserscheide aus dem Auto, binde die Wanderschuhe an den Rucksack und ziehe los. Alles ist friedlich, still und frisch. Genau so soll es sein!

Eckdaten:
Startpunkt: Gurnigel Nüneneberg, 1604müM
Endpunkt: Gurnigel Nüneneberg, 1604 müM

 Route:
Nüneneberg - Leiternpass - 
Gantrisch (2175 müM) - Sattel - Schibespitz - Morgetepass - Nüneneberg

Wanderzeit:
2h 30min

Wetter:
Wolkenloser, blauer Himmel, etwas dunstig

Weg:
T3+, ohne Gipfelanstieg T2 - T3


Wegbeschreibung:
An der Wasserscheide auf dem Gurnigel hat es mehrere grosse Parkplätze. So früh am Morgen habe ich die Qual der Wahl - kaum jemand ist so früh schon unterwegs. 
Vom Parkplatz Nüneneberg geht es los. Zunächst der Fuhrstrasse folgend bis zur Alp Obernünene. Aus Erfahrung weiss ich, dass der Weg ab hier schmaler und steiniger wird, also wechsle ich die Schuhe und setze meinen Weg hinauf zum Leiternpass fort. Der Weg ist noch am Schatten, daher fällt der Aufstieg relativ leicht und schneller als erwartet erreiche ich nach nur 40 Minuten Wanderzeit den Leiternpass. 
Laut Wegweiser müsste ich hier, um zum Gantrisch zu kommen, dem langweiligen T2 Wanderweg folgen, der wenig oberhalb des Chessels verläuft. 
Statt die Höhenmeter herzugeben, folge ich einem schmalen Pfad, welcher direkt auf der Krete des Gantrischrückens verläuft. Zeitweilig ist der Pfad etwas kraxlig, und Trittsicherheit ist sicher nötig, doch der Pfad lässt sich trotzdem angenehm begehen. 

Blick vom Gantrischgipfel auf das Gantrischseeli
Schon bald erreiche ich die Abzweigung welche mich hoch zum Gipfel des Gantrischs führt. Aus der Erfahrung vom letzten Mal weiss ich, dass der Weg nach oben zwar ausgesetzt, jedoch gut mit Drahtseilen gesichert ist. 
Nach wenig mehr als einer Stunde Wanderzeit und noch vor 8 Uhr morgens erreiche ich den Gipfel vom Gantrisch. Und dieses Mal stehe ich ganz alleine dort oben! Ein herrliches Gefühl!

Wenige Minuten und eine Banane später mache ich mich an den Abstieg. Aus Erfahrung weiss ich, dass dieser für mich schwieriger ist als der Aufstieg, doch es geht diesmal dank meine gesammelten Wandererfahrung viel besser als beim letzten Mal vor zwei Jahren.

Ein Blick zurück: Pfad vom Sattel zum Gantrisch
Rasch verliere ich an Höhe und wandere schliesslich über die Krete am Sattel vorbei wieder hoch auf den Schibespitz. Von dort an geht es nur noch abwärts, zunächst zum Morgetepass und dann via Obere und Untere Gantrischhütte zurück zum Parkplatz, wo ich nach fast genau zweieinhalb Stunden Wanderzeit wieder beim Auto eintreffe. Nun geht es gut gelüftet ab in Richtung Büro.


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Sonntag, 7. Juli 2013

Nimm 2: Furggegütsch und Hohgant

Zwei für eins oder doch ein Doppelpack?


Da soll es hingehen: Hohgant und Furggegütsch
Obwohl ich gut noch ein Stündchen hätte liegen bleiben können und die Beine auch von der gestrigen Tour noch genügend müde waren, will ich das schöne Wetter ausnutzen und gleich nochmals losziehen. Aus Bequemlichkeit wähle ich eine Route, welche mir die Zufahrt mit dem Auto ermöglicht. Der Hohgant - jawoll, da war ich noch nie und da kann ich komfortabel bis hinter die Lombachalp mit dem Auto hinfahren. 
Etwas spät, erst deutlich nach 9 Uhr, setze ich mich ins Auto und bin dann um 10:40 Uhr abmarschbereit am Schwarzbach.


Eckdaten
Startpunkt: Parkplatz Schwarzbach, 1590 müM
Endpunkt: Parkplatz Schwarzbach, 1590 müM

Route
Schwarzbach - Ällgäuli - 
Furggegütsch (2197 müM) - 
Hohgant (2163 müM) - 
Haglätsch - Schwarzbach

Wanderzeit:
total 3h30min

Wetter
Sonnig, teils bewölkt, sehr warm mit Wind

Weg:
T3, teils sehr kraxlig


Wegbeschreibung:

Der Weg beginnt auf einem Stück Asphalt, welches nach ca. 1km in einen Fahrweg übergeht. Mir kommt dieses einfache, sehr gemächlich steigende Wegstück zum Warmlaufen gerade recht. 

Weg vom Ällgäuli aufwärts
Erst beim Ällgäuli (die ersten 100 Höhenmeter sind bereits überwunden) wechsle ich die Schuhe und zweige in den weiss-rot-weiss markierten Bergwanderweg ein. Dieser beginnt sogleich zu steigen, jedoch ist die Steigung durchaus noch angenehm zu überwinden. Der Weg verläuft mehrheitlich an der prallen Sonne, vorerst durchs Gras, später durch kargere Vegetation. Daher bin ich froh, dass hier und da ein Lüftchen weht. Beim Punkt 1897 trifft der Weg auf den Wanderweg, welcher  vom Kemmeriboden her kommt. Zugleich wechselt er gleich sein Gesicht. Der Untergrund ist nun steinig und der Weg wird deutlich steiler. Etwas weiter oben liegt noch ein grösseres Schneefeld, welches aber problemlos überquert werden kann. Nach dem Schneefeld wird der Weg nochmals kraxliger und zieht relativ steil auf die Wegverzweigung zu. 

Hohgant Gipfel,
 im Hintergrund der Furggigütsch
Ich entscheide mich als ersten Teil des Doppelpacks den Furggigütsch in Angriff zu nehmen und zweige rechts ab. Nach ca. 15 Minuten stehe ich an der ersten Herausforderung des Tages: Der Weg ist für einige Meter sehr ausgesetzt und links und rechts geht es steil die Felswand hinunter. Nach weiteren 5 Minuten stehe ich auf dem Furggigütsch. 
Leider ist gerade ein Nebelschwaden aufgezogen, so dass die Aussicht sehr beischeiden ist und ich mich nach wenigen Minuten wieder auf den Weg mache.

Das nächste Ziel ist der Hohgant. Es geht wieder zurück über die ausgesetzte Stelle und zur Wegverzweigung. Die letzten Meter hoch zum Hohgant sind zwar steil, sahen aber aus der Ferne noch steiler aus. 

Nach genau 2 Stunden Wanderzeit und 26 Minuten nach dem Loslaufen vom Furggigütsch stehe ich auf dem Hohgant. Es geht dort sehr belebt zu und her - es tummeln sich viele Menschen. 

Steinige Matte
Ich lasse mich nieder und nehme meinen bescheidenen Mittagslunch zu mir. Der Wind zieht hier recht frisch und die Bewölkung weiss auch nicht so richtig, was sie will. Also gehe ich bald weiter: Über die steinige Matte, die ihren Namen mehr als verdient mache ich mich an den Abstieg über die Südflanke des Hohgants.




Hier begegne ich noch einer Gruppe von acht Steinböcken, die sich gemütlich auf einer Felsplatte sonnen und den kraxelnden Menschen zuschauen.

Für mich geht es nun abwärts, zunächst über die steinige Matte, dann sehr kraxlig durch einen Felsriegel. Hier wären ein paar Ketten zum Sichern wirklich kein Luxus.

Nach den Herausforderungen der zwei Felsformationen wird der Weg angenehmer und geht stetig aber nicht zu steil abwärts. 
Irgendwo unterwegs zweige ich noch falsch ab und lande dann statt direkt beim Stand zunächst bei der Alp Haglätsch. Der Umweg hat sich landschaftlich aber auf jeden Fall gelohnt: Ich fühlte mich wie im Märchenwald.

Kurz nach dem Stand erreiche ich wieder die Fahrstrasse und bin nach weiteren ca. 1,5 Kilometern wieder zurück bei meinem Auto.

Fazit:
Die Tour war definitiv jeden Schritt wert. Endlich einmal eine Tour, bei der man den Gipfel erreichen kann, ohne aus dem letzten Loch zu pfeiffen. Ich kann die Tour nur empfehlen, sie gehört definitiv in meine Top 7 und wird dort wohl eine gute Zeit lang bleiben. 

Gut zu wissen
Bei Anreise mit dem Auto fällt eine saftige Parkgebühr an. Fürs Parkieren im Schwarzbach bezahlt man 12.- für vier Stunden, danach total 14.-.
Lösen muss man das Parkticket bereits auf der Lombachalp.