Dienstag, 2. Oktober 2012

Gsürweg und Albristhorn

Albristhorn

Heute geniesse ich zum ersten Mal die Vorteile des Büroalltags: Wenn der Wetterbericht gute Prognosen erstellt, kann ich freinehmen und den Tag statt im Bürostuhl in den Bergen verbringen. Da gerade Schulferien sind, fand ich in Urs einen gleichgesinnten zum Mitwandern. Die Entscheidung, wo es hingehen sollte, dauerte seine Zeit, doch schliesslich entschieden wir uns für eine Tour über den Gsürweg aufs Albristhorn, den letzten und höchsten Gipfel der Niesenkette.





Eckdaten:
Startpunkt: Tschentenalp, 1940 müM 
Zielpunkt: Sillerenbühl, 1972 müM



Route: 
Tschentenalp - Schwandfeldspitz - 
Gsürweg - 
Alp Furggi - 
Furggelpass - Albristhorn (2762 müM) - 
Sattligrat - Seewlehorn - 
Tierberg - Laveygrat - Sillerenbühl


Wanderzeit: 
total ca. 5h 15min

Wetter:
teilweise bewölkt und neblig, dann wieder sonnig

Weg: 
bis zu T4, viel Geröll und lockere Steine


Die Wanderung:
Als wir in Adelboden ankommen ist es noch frisch. Man merkt, dass es schon Oktober ist und die Temperaturen am Morgen früh teilweise empfindlich kalt sind. Wir kaufen uns in Adelboden noch etwas Verpflegung ein und fahren dann mit der Tschentenalpbahn bis zur Bergstationa auf 1940 müM. Wie immer, wenn Urs dabei ist, gibt es zuerst einen Kaffee im Bergrestaurant, danach werden die Wanderschuhe geschnürt und erst dann kann es losgehen. So auch heute.

Leider hängt der Nebel genau über uns, so dass die Aussicht von der Tschentenalp nicht existent ist. Also machen wir uns auf und folgen dem Weg zum Schwandfeldspitz. 
Erster Grat nach dem Schwandfeldspitz

Bald einmal verzieht sich der Nebel wenigstens teilweise, so dass die Sicht ein paar Meter mehr beträgt. Nach der Überschreitung des ersten Grats biegt der Weg, welcher bislang über Gras geführt hat, in den Gsürweg ein. Dieser gilt zurecht als alpiner Wanderweg. Der Weg ist voller Geröll, das zwischendurch auch gerne mal rutscht und links geht es doch einige hundert Meter steil abwärts. Trittsicherheit ist gefordert, aber es macht Spass. 

Sicht vom Furggelpass
Am Ende des Gsürwegs setzen wir uns zu einer ersten kurzen Rast an die Gsürbar, welche nichts anderes ist als eine Holzbank in einem Felsvorsprung. Von hier an wird der Weg wieder einfacher und führt über Weiden und Wiesen bis zur Alp Furggi. Danach steigt der Weg im Zickzack über die Weiden an bis zum Furggelpass. 


Jetzt wird die Herausforderung grösser. Der Aufstieg auf das Albristhorn wird richtig steil und zum Teil weglos. Man muss sich seinen Weg über den felsigen Kamm des Albristhorn suchen, teilweise auch auf allen Vieren. Zum Glück habe ich mit Urs einen äusserst erfahrenen Berggänger mit dabei und kann ihm in seiner Spur folgen. 

Sicht vom Gipfel des Albristhorns
Ca. eine Stunde nach dem Furggelpass stehen wir dann oben auf dem Albristhorn. Der Aufstieg hat sich gelohnt, auch wenn die Fernsicht besser sein könnte - und es ist auch sehr windig auf dem Gipfel, so dass wir hier nicht so lange verweilen. 


Rasch machen wir uns an den Abstieg. Der Untergrund ist rutschig, die Steine sind lose und auf der rechten Seite geht es tief ins Tal hinunter. Also ist Vorsicht geboten. Wiederum nehme ich die Hände zur Hilfe und bin auch froh um fachkundige Tipps von Urs. 

Rasch verlieren wir an Höhe und nun liegt vor uns der Laveygrat. Was auf den ersten Blick relativ eben erscheint, ist in Wirklichkeit ein Weg mit unzähligen Gegensteigungen. Ist eine geschafft, erscheint vor uns die nächste. Das Seewlehornund der Tierberg sind die grössten Gegensteigungen. Dann schliesslich sind wir bei der Bergstation der Lavey-Sessellifts. Von hier aus geht es noch ca. 45min teils über Weiden und Wiesen und teils über Fahrwege zur Bergstation Sillerenbühl. Von hier aus fahren wir mit der Gondel zurück nach Adelboden.